Medien
Überraschendes Gutachten über Radiofrequenzen
Neues österreichweites Radio möglich, sagt Studie
Erste Details des lange erwarteten Gutachtens über Radiofrequenzen in Österreich
überraschen: Neben den bestehenden ORF- und Privatradios soll im Luftraum über
der Republik noch Platz für ein weiteres, bundesweites Programm sein.
Eine gewichtige Einschränkung steht freilich auch in der Studie: Probleme mit dieser
Frequenzkette gibt es derzeit noch in Wien, Salzburg und Bregenz. Aber: Die
Frequenzexperten einer Tochter der Deutschen Telekom gehen dem Vernehmen nach
davon aus, dass sich diese Problemzonen mit neuen technischen Zugängen lösen
ließen.
Bisheriger Wissensstand: Ein Program auf zwei nahe beieinander liegenden
Frequenzen führt zu Störungen; die Gutachter sehen dieses Problem überwunden.
Dann könnte sich Radio Wien, derzeit auf den Frequenzen 89,9 und 95,3
beispielsweise auf 89,7 und und 89,9 an zwei Sendestandorten für Wien zurückziehen.
Und die 95,3 dem neuen Sender überlassen.
"Ohne Wien machte jedenfalls eine bundesweite Radiokette wenig Sinn", sagt Alfred
Grinschgl, Geschäftsführer des Geschäftsapparats der Medienbehörde KommAustria.
Nun gelte es zu klären, ob so knapp beieinander liegende Frequenzen tatsächlich
störungsfrei funktionierten.
Morgen, Donnerstag, wird das Gutachten intern vorgestellt, bestätigt Werner
Weidlinger, Referent für Telekommunikation im Verkehrsministerium, auf
STANDARD-Anfrage: "Ist es O.K., wird es relativ rasch der Öffentlichkeit präsentiert."
Die Möglichkeit einer bundesweiten Radiokette sei einer der mit größter Spannung
erwarteten Punkte der Expertise.
(fid/jed - DER STANDARD, 27.6.2001)