Wien - Gemeinsam mit den Wittgenstein-Preisen wurden Mittwoch Nachmittag auch die START-Preise 2001 vergeben. Diese Auszeichnungen sind speziell für Nachwuchswissenschafter gedacht, die kurz vor oder nach der Habilitation stehen. Wie im Vorjahr erhielten fünf Forscher die Preise zugesprochen, sie bekommen zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Schilling jährlich für sechsjährige Projekte. Im Folgenden die Preisträger und ihre Arbeitsgebiete: Markus Arndt (geboren am 14. September 1965 in Unkel/Rhein, Deutschland) ist Assistent von Anton Zeilinger am Institut für Experimentalphysik der Universität Wien. Arndt untersucht so genannte Quantenphänomene, die in der normalen Makrowelt keine Entsprechung haben. Quanten verhalten sich manchmal wie Teilchen, manchmal wie Wellen. Bisher wurde der Wellencharakter nur an sehr kleinen Teilchen wie Photonen untersucht, Arndt gelang dies auch mit relativ großen Kohlenstoffmolekülen, den Fullerenen. Der Chemiker Michael Buchmeiser (geboren am 8. März 1967 in Linz) vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der Universität Innsbruck entwickelt Katalysatoren, die Kohlenstoffatome miteinander verknüpfen und deshalb eine große Bedeutung für die Synthese organischer Moleküle haben. Anwendungen sind besonders für die chemische und pharmazeutische Industrie von Interesse. Wolfgang Drexler (geboren am 8. April 1966 in Wien) vom Institut für medizinische Physik der Universität Wien entwickelt ein lasergestütztes optisches Verfahren zur präzisen Abbildung von menschlichem Gewebe. Dieses ermöglicht eine frühzeitige Diagnose von Augenkrankheiten beziehungsweise von Krebs - auch ohne dass verdächtiges Gewebe entnommen werden muss. Der Mediziner Wilfried Ellmeier (geboren am 9. September 1966 in Mödling) vom Institut für Immunologie der Universität Wien untersucht mit molekularbiologischen und genetischen Methoden, wie die Entwicklung und die Funktion von Zellen des Immunsystems auf molekularer Ebene reguliert wird. Langfristig erhoffen sich die Forscher davon Erkenntnisse zur Therapie von Autoimmunkrankheiten und Allergien. Der Theologe und Philosoph Clemens Sedmak (geboren am 6. August 1971 in Bad Ischl) vom Institut für Christliche Philosophie der Universität Innsbruck geht der Frage nach, wie in den Geistes- und Sozialwissenschaften Theorien konstruiert werden. Weiters analysiert der dreifache Doktor den aus der lateinamerikanischen Theologie stammenden Begriff der "Option für die Armen" und untersucht, ob dieser Ansatz zur Bildung von Ideologien führt. (APA)