Wien - Der österreichische Fußball-Vizemeister Rapid Wien steht vor der kommenden Saison in der max.Bundesliga vor einem Neubeginn. Namhafte Spieler wie Dejan Savicevic, Jens Dowe, Arnold Wetl, Michael Hatz und Zeljko Radovic werden das grün-weiße Trikot nicht mehr überstreifen, dafür wird der Kader durchwegs mit jungen österreichischen Talenten aufgestockt. "Wir müssen eben solche Brötchen backen, die für uns groß genug sind", erklärte Vizepräsident Peter Weber und will aus der Not eine Tugend machen. "Unsere Mannschaft ist ein Kollektiv, die zu den Rapid-Eigenschaften steht. Wir werden auch in Zukunft ein konkurrenzfähiges Rapid sehen", meinte Weber. Nachwuchsarbeit hat Priorität In Zukunft soll verstärkt auf die Nachwuchsarbeit Wert gelegt werden, was durch die Bestellung von Peter Schöttel zum Nachwuchsleiter (vorläufig bis 2005) In Frage gestellt werden darf. "Nicht die neue Ausländerregelung sichert die Qualität in der Bundesliga und im Nationalteam, sondern eine konsequente Förderung von jungen Spielern", weiß Manager Werner Kuhn und forderte neuerlich Nachwuchs-Akademien für jeden Bundesliga-Klub bzw. in jedem Bundesland. Die neue Ausländerbestimmung werde zwar eingehalten, aber nicht unterschrieben. "Man kann von mir nicht verlangen, dass ich etwas gegen meine Überzeugung unterschreibe, was mit EU-Recht kollidiert", erklärte Weber. Personalkosten reduziert Das Budget der Hütteldorfer für das bevorstehende Spieljahr beläuft sich auf 118,6 Mio S, davon werden allein knapp 80 Mio. S aus Sponsoren-Zuwendungen lukriert. "Wir sind verdammt dazu, den Großteil unserer Erlöse aus der Vermarktung zu erwirtschaften, weil wir im Gegensatz zu Klubs in anderen Ländern weit weniger Gelder aus TV-Verträgen bekommen", erklärte Kuhn. Um die finanzielle Konsolidierung zu gewährleisten, wurden auch die Personalkosten von 90 Mio. S im Vorjahr auf 71 Mio. S reduziert. Die 19 Mio S Unterschied im Vergleich zur vergangenen Saison erklärte Kuhn mit bereits im Winter getätigten "Zukunfts-Investitionen". So wurden Ladislav Maier, Rene Wagner, Roman Wallner und Andreas Ivanschitz langfristig an den Verein gebunden und Ante Jazic verpflichtet. Weichen werden gestellt Doch nicht nur auf dem personellen Sektor wurden laut Weber "nachhaltig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft" gestellt. Das Präsidium arbeitet an einer internationalen Vermarktungsschiene, die noch in diesem Jahr stehen soll. Der Fertigstellung der Tiefgarage für 500 Parkplätze ist für Oktober geplant. In mehreren Etappen wird die komplette Überdachung des Hanappi-Stadions realisiert. In den ersten Heimspielen ist die West-Tribüne noch gesperrt, die Eröffnung ist voraussichtlich für das Rückspiel in der UEFA-Cup-Qualifikation gegen SP Cosmos am 23. August geplant. Ende September wird die Überdachung der Ost-Tribüne vollendet, zu Jahresende soll die Nordtribüne folgen, Mitte April 2002 schließlich werden auch die Fans auf der Südtribüne ein neues Dach erhalten haben. Durch die Umbauarbeiten werden die Heimspiele gegen Tirol (18. August) und Austria (27. Oktober, 24. November) ins Ernst-Happel-Stadion verlegt. Keine sportliche Zielsetzung Dank der Abo-Aktion (1.000 S auf der Westribüne für Mitglieder) wurden insgesamt bereits 2.200 Jahreskarten verkauft, die Hütteldorfer hoffen bis Saisonbeginn noch auf eine Steigerung auf 3.000 bis 3.500. Sportliche Zielsetzungen wollte sich die Hütteldorfer Führungs-Etage keine auferlegen. "Wir wollen eine junge Mannschaft aufbauen", meinte Weber. Für Sport-Manager Ernst Dokupil ist "die Bandbreite sehr groß". "Es hängt auch viel vom Glück oder möglichen Verletzungspech ab", erklärte Dokupil. Der Verletzungsteufel wütete Der Verletzungsteufel hat bei den Hütteldorfern freilich schon zugeschlagen. Jürgen Kauz fällt zumindest noch bis Ende September aus, bei Florian Schwarz wird der Heilungsprozess noch länger dauern. Rene Wagner dürfte im August wieder fit sein, Oliver Freund in zwei bis drei Wochen. Torhüter Maier ist zwar noch leicht angeschlagen, er wird aber zum Meisterschaftsstart gegen Sturm mit großer Wahrscheinlichkeit einlaufen können. Dennoch gab sich Dokupil mit der laufenden Vorbereitung betont zufrieden. "Es macht Spaß, mit jungen Spielern zu arbeiten, die interessiert sind zu lernen und etwas zu werden. Man sollte sie aber nicht so sehr unter Druck setzten", forderte Dokupil. (APA)