Skopje - Zwei Tage nach dem Abzug der albanischen Rebellen aus Aracinovo in der Nähe von Skopje ist es am Mittwoch im Norden Mazedoniens erneut zu heftigen Gefechten zwischen Kämpfern der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) und der Armee gekommen. Die UCK habe gegen Mittag einen Mörserangriff von dem Dorf Nikushtak unweit von Aracinovo aus gestartet, sagte Armeesprecher Blagoja Markovski. Die Soldaten reagierten mit Artilleriefeuer. Erstmals seit der Räumung von Aracinovo am Montag durften Journalisten den Ort besichtigen. Aracinovo sei fast vollständig zerstört und wie ausgestorbe. Raketen rissen Löcher in die Straßen, zahlreiche Häuser seien zerschossen, Dächer halb abgerissen, Tierkadaver lägen in den Straßen. Die UCK-Rebellen hatten den Ort, in dem zu Friedenszeiten rund 10.000 Menschen lebten, am 8. Juni unter ihre Kontrolle gebracht. Am Montag waren sie auf Grundlage einer unter NATO-Beteiligung ausgehandelten Waffenruhe mitsamt ihren Waffen abgezogen. Bereits am Dienstag hatte die mazedonische Polizei mit der Inspektion von Aracinovo begonnen. Sie wird von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der EU beaufsichtigt. Mazedonische Sicherheitskräfte haben am Mittwoch ein von albanischen Rebellen gehaltenes Dorf beschossen und unweit davon offenbar eine Bodenoffensive vorbereitet. Das Dorf Nikustak wurde mit Panzern und schwerer Artillerie beschossen. Außerhalb von Umin Dol, das etwa zwei Kilometer von Nikustak entfernt liegt, trafen Truppen zur Verstärkung der dort stationierten Armee ein. Journalisten wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Ein Armee-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es habe in der Nacht zum Mittwoch Gefechte in Nikustak gegeben. "Die Terroristen haben versucht, unsere Stellungen anzugreifen, nachdem sie ein Feld angezündet und den Rauch als Deckung benutzt hatten. Wir haben das Feuer scharf erwidert und sie gezwungen, zu ihren ursprünglichen Stellungen zurückzukehren (APA)