Münster - Das Ansteckungsrisiko mit der beim Menschen als Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) bekannten Rinderseuche BSE ist nach Meinung von Wissenschaftern über die Nahrungsaufnahme gering. Beim Verzicht auf den Verzehr von Hirn, Rückenmark und Augen infizierter Tiere sei das Ansteckungsrisiko praktisch gleich Null, sagte der Münsteraner Professor für Neuropathologie, Werner Paulus, am Mittwoch. In Deutschland werden nach realistischen Schätzungen weniger als zehn Menschen an der neuen CJK-Variante erkranken, meinte Paulus. Bisher kein einziger Fall nachgewiesen worden. Der Münchner Neuropathologe und BSE-Experte Hans Kretzschmar hatte in der " Berliner Zeitung " (Mittwochausgabe) geäußert, noch in diesem Jahr könnten erste Opfer der vCJK auch in Deutschland auftauchen. Die Leiterin der Forschungsgruppe für vCJK-Erkrankungen in Göttingen, Sigrid Poser, wies in dem Bericht darauf hin, dass in Großsbritannien zehn Jahre nach der Entdeckung des ersten BSE-FAlles 1985 Mitte der 90er Jahre die ersten Fälle der vCJK beim Menschen auftauchten. Laut Paulus sind weltweit 107 Fälle dieser Variante der binnen zwei Jahren tödlich verlaufenden Erkrankung nachgewiesen, davon 102 in Großbritannien. Im Gegensatz zur herkömmlichen Creutzfeldt-Jakob- Krankheit trete die neue Variante vor allem bei jüngeren Menschen auf. Der Zusammenhang mit der Tierseuche BSE sei zwar immer noch nicht vollständig nachgewiesen, es gebe jedoch in der Wissenschaft bereits seit Jahren keine vernünftigen Zweifel mehr. Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit liege im Durchschnitt bei weniger als 20 Jahren. (APA/dpa)