Berlin - Der Koordinator der Südosteuropäischen Kooperationsinitiative (SECI), Altvizekanzler Erhard Busek, hat der Europäischen Union im Zusammenhang mit der Mazedonien-Krise vorgeworfen, mit Vorliebe Gesandte auf den Balkan zu schicken, "die von der Region keine Ahnung haben". In einem Interview, das die "Berliner Zeitung" in ihrer Donnerstag-Ausgabe veröffentlichte, missbilligte er damit indirekt die Ernennung des früheren französischen Verteidigungsministers Francois Leotard zum Mazedonien-Beauftragten der EU. "Es müsste außerhalb Mazedoniens mit den Konfliktparteien eine hochrangig besetzte internationale Konferenz einberufen werden, die neben dem Friedensvertrag eine Verfassung entwickelt", forderte Busek, der auch österreichischer Regierungsbeauftragter für die EU-Erweiterung und Präsident des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) ist. Die Forderung nach einer internationalen Konferenz hatten auch der russische Präsident Wladimir Putin und der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica erhoben. Eine Balkan-Konferenz unter UNO-Schirmherrschaft sollte "allen Versuchen, die staatlichen Grenzen neu zu ziehen, ein Ende setzen". (APA/Reuters)