Luxemburg - Öltanker mit nur einwandigem Schiffsrumpf werden zum Schutz vor Umweltkatastrophen in den Gewässern der Europäischen Union komplett verboten. Darauf haben sich die EU-Verkehrsminister am Donnerstag in Luxemburg geeinigt. Um das Risiko von Umweltschäden durch Tankerunglücke zu verringern, werden mit Öl beladene einwandige Schiffe schrittweise bis zum Jahr 2015 aus dem Verkehr gezogen. Die für alle EU-Mitgliedsländer bindende Verordnung tritt im September 2002 in Kraft. "Erika I"-Paket Die EU-Kommission hatte nach der Havarie des altersschwachen Tankers "Erika" vor der bretonischen Küste Ende 1999 ein Maßnahmenpaket zur Risiko-Eindämmung vorgelegt. Damals waren Hunderte von Kilometer der französischen Atlantikküste verseucht worden. Zu diesem "Erika I"-Paket gehört auch das jetzt beschlossene schrittweise Verbot für einwandige Tanker. Darüber war bereits Anfang Mai im Rahmen der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) in London weltweit Einigung erzielt worden. Mit der Entscheidung der EU-Minister in Luxemburg wird dies nun auch in europäisches Recht gegossen. "Erika II"- Paket Bei den Beratungen des EU-Verkehrsrates zeichnete sich außerdem eine gemeinsame Haltung zu Vorschlägen im Rahmen des "Erika II"- Paketes ab, wonach Fahrtenschreiber für Schiffe zur Pflicht werden sollen. Ähnlich der Black Box in Flugzeugen könnten damit die Ursachen für Unglücke besser rekonstruiert und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem lag ein Vorschlag auf dem Tisch der Ministerrunde, wonach alle Schiffe, die in EU-Gewässern kreuzen, einen so genannten Transponder zur automatischen Identifizierung an Bord haben müssten. Mit diesem System können jederzeit Position, Kurs und Geschwindigkeit der Schiffe festgestellt und so Kollisionen verhindert werden. (APA/dpa)