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St. Pölten - FP-Landesobmann Ernest Windholz (41) ist seit heute, Donnerstag, Nachmittag neuer Landesrat der Freiheitlichen in Niederösterreich. Er wurde in der Sitzung des Landtages mit 20 Stimmen gewählt. Windholz tritt die Nachfolge von Ewald Stadler (40) an, der seit 29. April 1999 im Amt war (er hatte damals Hans Jörg Schimanek "beerbt", Anm.) und mit 1. Juli in die Volksanwaltschaft wechselt. Windholz ist damit der dritte Landesrat der FP-NÖ in dieser Legislaturperiode. Mit dem Wechsel des Landesobmannes - und bisherigen Klubchefs - in die Regierungsfunktion war bei den Freiheitlichen auch ein Platz in der Landtagsriege neu zu besetzen. Als Mandatar angelobt wurde Ludwig Buchinger (35) aus Tulln. Der Landesparteisekretär gehörte bisher dem Bundesrat an. In die Länderkammer neu gewählt wurde ob dieser Rochade Bernd Lindinger. Er erhielt 43 Stimmen. Der 61-Jährige aus Pressbaum im Bezirk Wien-Umgebung ist auch Landesgeschäftsführer der FP-NÖ. Er übt diese Parteifunktion ebenso wie Buchinger ehrenamtlich aus. Mit den getroffenen Personalentscheidungen ist Barbara Rosenkranz (43) nunmehr alleinige Klubobfrau der Freiheitlichen im Landtag. Sie war bisher geschäftsführende Klubchefin. "Sachlichkeit, Menschlichkeit, Bürgernähe" Er wolle sein Amt als Landesrat mit "Sachlichkeit, Menschlichkeit und Bürgernähe" ausüben, sagte Windholz. Als zuständiges Regierungsmitglied für Wasserrecht, Bauordnung und Veranstaltungswesen sei es insbesondere sein Ziel, für "handhabbare Gesetze" zu sorgen. Außerdem wolle er sich dafür einsetzen, dass die Kanalgebühren für die Bürger "leistbar" bleiben. Seinen Vorgänger als FP-Landesrat bezeichnete Windholz auch als "Vorbild". Ewald Stadler habe alle Kritiker überzeugt und als Regierungsmitglied in Niederösterreich "hervorragende Arbeit" geleistet. Auch Landtagspräsident Edmund Freibauer (VP) hatte dem künftigen Volksanwalt zuvor zugestanden, "konstruktiv an der Arbeit und an Beschlüssen mitgewirkt" zu haben. Stadler wurde mit Applaus verabschiedet. Als FP-Landesobmann spreche er sich weiterhin für ein Referendum zur EU-Erweiterung aus, sagte Windholz weiter. Was Tschechien betrifft, so sieht er in den Fragen Temelin und Benes-Dekrete "keinen Verhandlungsspielraum". Das AKW sei stillzulegen. In Sachen Benes-Dekrete spricht sich der FP-Landeschef für die Einsetzung einer Historikerkommission mit Experten aus Tschechien und Österreich aus. Zur Verwaltungsreform merkte Windholz an, dass er all jenen eine Absage erteile, die nur "Nein sagen" würden. Es gehe um eine Umsetzung auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene. Der FP-Landeschef legte überdies ein "klares Bekenntnis zu den Bezirkshauptmannschaften" ab. Diese müssten zu "echten Verwaltungszentren" ausgebaut werden. (APA)