Wien - Wenn man die Zahlen des im Vorjahr ausgegliederten Leichtmetall-Kompetenzzentrums Ranshofen noch dazurechnet, verzeichneten die Austrian Reseach Centers Seibersdorf (ARCS) erstmals einen Jahresumsatz jenseits der Traumgrenze von 1 Mrd. S (72,7 Mill. Euro). Das erklärte der kaufmännische Geschäftsführer der ARCS, Wolfgang Pell, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. Aber auch ohne Ranshofen sind die Umsatzzuwächse beachtlich: 930 Mill. S waren es 2000, 811 Mill. S ein Jahr zuvor, das bedeutet ein Plus von 14,7 Prozent. Besonders stolz ist man seitens der Geschäftsführung dass der Anteil der Forschungsaufträge, die auf dem freien Markt eingeworben wurde, auf 66 Prozent gesteigert werden konnte. Dieses Zweidrittel-Ziel war eigentlich erst für 2002 angepeilt worden, sagte Pell. Zum Vergleich, 1997 lag der Anteil der wettbewerblich erwirtschafteten Aufträge noch bei 52 Prozent. Die ARCS haben im Jahr 2000 einen Überschuss aus der Auftragsforschung von 35 Mill. S erwirtschaftet, davon werden 40 Prozent in die Stärkung der Infrastruktur gepumpt, der Rests dient laut Pell der unmittelbaren Stärkung des Eigenkapitals. Steigende Zahlen Nach einem Personalabbau um über zehn Prozent im Jahr 1998 gab es 2000 mit einem Personalstand von 504 gegenüber 1999 (Personalstand: 476) erstmals wieder nennenswert steigende Mitarbeiterzahlen. Dabei wurde vor allem der Anteil des wissenschaftlichen Personals auf 45 Prozent erhöht. Ganz zufrieden ist man damit allerdings noch nicht, in den kommenden Jahren sollen es 50 Prozent werden. Insgesamt sollen in den ARCS innerhalb der nächsten vier Jahre 250 neue Jobs entstehen. Neben den geschäftlichen Zahlen präsentierte das Forschungszentrum auch die so genannten Wissensbilanz des Unternehmens. Es handelt sich dabei um eine Art erweiterte, laufende Evaluierung des Unternehmens, die in den vergangenen Jahren in Seibersdorf entwickelt wurde. Darin enthalten sind etwa Daten wie Weiterbildungstage pro Mitarbeiter, Zu- und Abgänge, Spin-offs, Effektivität bei Projektanträgen, Forschungstätigkeiten im Ausland oder auch Anzahl der Gastwissenschafter. Wichtig ist dabei, dass Ziele für die kommenden Jahre gesteckt werden, Zielvorstellungen und tatsächlich Eingetroffenes werden dann verglichen. Laut Günter Koch, wissenschaftlich-technischer Geschäftsführer des Zentrums, sei die Methode der Wissensbilanz drauf und dran, zum Exportschlager zu werden. So habe etwa das deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum Interesse angemeldet. (APA)