Istanbul - Die türkischen Justizbehörden haben 28 Häftlinge freigelassen, die nach monatelangem Hungerstreik in Lebensgefahr schweben. Wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi (AA) am Freitag meldete, wurden die Insassen aus dem Hochsicherheitsgefängnis Kandira am Vorabend ihren Familien übergeben. Die Häftlinge erhalten einen Haftaufschub von sechs Monaten. Sie wurden bereits seit längerem im Krankenhaus behandelt. Bei dem seit acht Monaten anhaltenden Hungerstreik überwiegend linksgerichteter Häftlinge gegen eine Gefängnisreform starben bisher 25 Menschen. Die türkische Regierung von Ministerpräsident Bülent Ecevit hatte in den vergangenen Wochen Hafterleichterungen beschlossen, direkte Verhandlungen mit den Hungerstreikenden aber abgelehnt. Umgekehrt lehnen auch die Anführer der Protestaktion Abstriche von ihren Forderungen und Gespräche mit dem Staat ab. Mehrere EU-Regierungen hatten die türkische Justiz aufgefordert, auf die Häftlinge zuzugehen. (APA)