New York - Die UNO-Vollversammlung hat Generalsekretär Kofi Annan am Freitag für eine zweite Amtszeit gewählt. Die zweite fünfjährige Amtszeit für den 63 Jahre alten Ghanesen bedeutet, dass Afrika diesmal 15 Jahre lang den Spitzenfunktionär der Völkergemeinschaft stellt. Die 189 Mitgliedstaaten folgten mit der Wahl einer Empfehlung des UNO-Sicherheitsrates, der Annan am Mittwoch formell für das Spitzenamt nominiert hatte. Annan will Vertrauen stärken Die 189 Mitglieder der UNO-Vollversammlung stimmten am Freitag per Akklamation für den 63-jährigen Ghanesen. Die Zustimmung der Delegierten hatte nur noch als Formsache gegolten, nachdem sich der Sicherheitsrat bereits am Mittwoch einstimmig für eine zweite Amtszeit Annans ausgesprochen hatte. Er steht damit bis zum 31. Dezember 2006 an der Spitze der UNO. In seiner Dankesrede sagte Annan, er wolle in den fünf Jahren seines zweiten Mandats das Vertrauen aller Völker der Welt in die Organisation stärken. Als persönlichen Schwerpunkt nannte er den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids. Annan rief die UNO-Mitglieder auf, den am Mittwoch verabschiedeten Aktionsplan gegen Aids umzusetzen. In einer Bilanz seiner bisherigen Amstführung sagte Annan, er sei vor fünf Jahren in einer Zeit "radikaler Veränderungen und großer Herausforderungen" angetreten. Sein Ziel sei es gewesen, die UNO den neuen Zeiten anzupassen, damit sie den Mitgliedsstaaten und ihren Völkern besser dienen könne. "Ich habe versucht, im Namen derjenigen zu sprechen, die keine Stimme haben sowie für das Recht der Ärmsten auf Entwicklung und der Schwächsten und Verwundbarsten auf Schutz", betonte Annan. Die Arbeit sei "noch weit davon entfernt, beendet zu sein". Annan, der seine gesamte Karriere bei den Vereinten Nationen verbrachte, ist der siebente Generalsekretär in der 56-jährigen Geschichte der Organisation. 1997 trat er sein erstes Mandat als Generalsekretär an, das bis Jahresende läuft. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Annan zu seiner Wiederwahl gratuliert. Annan habe in seiner ersten Amtsperiode ganz wesentlich zur Reform und Stärkung der Vereinten Nationen beigetragen, erklärte Schröder am Freitag in seinem Glückwunschschreiben. Daher begrüße er es besonders, dass Annan so überzeugend in seinem Amt bestätigt worden sei. Er wünsche Annan Glück für seine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der er wie bisher auf die nachdrückliche Unterstützung Deutschlands zählen könne. (APA/AP)