Lima - Die Hilfe für die Überlebenden des schweren Erdbebens in Peru läuft weiter auf Hochtouren. Wie Staatspräsident Valentin Paniagua mitteilte, wurden bis zum Freitag mehr als 500 Tonnen Hilfsgüter in die im Süden des Landes gelegene Katastrophenregion geflogen. CARE wurde gemeinsam mit der Caritas und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) von der peruanischen Katastrophenhilfe mit der Koordinierung des Einsatzes in fünf der am stärksten betroffenen Gebiete betraut, hieß es in einer Aussendung der Organisation. So wurden mobile Wasserreservoirs aufgestellt sowie Decken und Werkzeug verteilt. Bei dem Beben vom Samstag waren nach Angaben des peruanischen Zivilschutzes 118 Menschen getötet und 1.578 verletzt worden. 53 Menschen wurden noch vermisst. In den drei südlichen Verwaltungsbezirken Arequipa, Moquegua und Tacna wurden außerdem mehr als 21.000 Häuser zerstört oder beschädigt. Das Beben erreichte nach Angaben der US-Erdbebenwarte in Colorado eine Stärke von 7,9 und nach Messungen des US Geological Survey von 8,1 auf der Richterskala und war eines der schwersten der vergangenen Jahre in Südamerika. Das Epizentrum lag rund 900 Kilometer südlich von Lima. Neben dem Süden Perus war auch der Norden Chiles betroffen. Seit dem Hauptbeben gab es mehr als 1.000 Nachbeben. Am Donnerstag kamen drei Menschen ums Leben, als ein Polizeihubschraubers im Katastropheneinsatz abstürzte. Die medizinische Organisation "Ärzte ohne Grenzen" schickte ihrerseits 31 Tonnen medizinische und logistische Hilfsgüter in das Erdbebengebiet. Ärzte sowie Wasser- und Sanitärspezialisten leisteten Nothilfe und stellten die Trinkwasserversorgung sicher, teilte die Organisation mit. "In kleineren Gemeinden wurden die Lehmhütten völlig zerstört, und die Menschen leben ohne Unterkunft und Trinkwasser auf der Straße", sagt Peter Meurrens, medizinischer Koordinator von "Ärzte ohne Grenzen". Diese Situation könne in den nächsten Tagen zu einem verstärkten Auftreten von Atemwegs-Infektionen und Durchfallerkrankungen führen. (APA)