Skopje - Die USA haben ihren Balkan-Experten James Pardew als Sonderbotschafter zu Vermittlungsgesprächen nach Mazedonien entsandt. Er solle am Sonntag in Skopje eintreffen und den Beauftragten der Europäischen Union (EU), Francois Leotard, unterstützten, teilte die US-Botschaft in Skopje am Samstag mit. Leotard war am Freitag mit dem mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovksi zusammengetroffen, um den politischen Dialog im Konflikt mit den albanischen Rebellen wieder anzustoßen. Die Regierung erließ der Nachrichtenagentur MIA zufolge eine Kriegssteuer, um ein durch die Kämpfe entstandenes Haushaltsdefizit zu schließen. Pardew ist Berater des US-Außenministeriums für den Balkan. Er war bereits an der politischen Lösung des Konflikt in serbischen Presevo-Tal beteiligt, wo albanische Rebellen serbische Truppen angegriffen hatten. Dort wurde eine Entwaffnung der Rebellen vereinbart. MIA meldete, auf Überweisungen entfalle ab Sonntag eine Kriegssteuer von 0,5 Prozent. Bargeldzahlungen würden mit einem Prozent besteuert werden. Das Parlament habe die Steuer bereits verabschiedet, die zunächst bis Jahresende befristet sei. Ausgenommen seien staatliche Organisationen, Städte und Gemeinden, Einrichtungen der NATO und der KFOR sowie Hilfsorganisationen. Die Regierung erwarte Zusatz-Einnahmen in Höhe von umgerechnet etwa rund 70 Millionen Mark (35,8 Mill. Euro/492 Mill. S). Finanzminister Nikola Grueviski sagte im staatlichen Rundfunk, im laufenden Jahr werde ein Haushaltsdefizit von umgerechnet rund 460 Millionen Mark erwartet. Dieses könne noch zunehmen, wenn sich der Konflikt noch ausdehne. (APA/Reuters)