Foto: NASA
Auf der Suche nach der Kindheit des Universums ist am Samstag ein amerikanischer Forschungssatellit in den Weltraum gestartet. Die Delta-II-Rakete mit der NASA-Sonde "MAP" hob in Cape Canaveral im Bundesstaat Florida pünktlich ab. Drohende Gewitterwolken hatten sich verzogen. "Babyfotos" vom Weltall Das 145 Millionen Dollar (171 Mill. Euro/2,35 Mrd. S) teure Mikrowellen-Observatorium soll sich auf die Spur des "Urknalls" setzen und nach den Worten eines NASA-Managers praktisch ein "Babybild" des Weltalls anfertigen. Seit 14 Milliarden Jahren vagabundiert die so genannte kosmische Hintergrundstrahlung durchs All. "MAP" soll helfen, Jahrzehnte alte grundlegende Fragen der Forscher nach Entstehung und Schicksal des Weltalls zu beantworten. "MAP" statt "COBE" Vor neun Jahren hatte der Vorgänger von "MAP" (Microwave Anisotropy Probe), "COBE" (Cosmic Background Explorer), bereits erste Indizien für die Hintergrundstrahlung geliefert. Seine Fähigkeiten reichten für eine genaue Analyse aber nicht aus. Auch genauere Ballonexperimente konnten nur einen kleinen Himmelsausschnitt betrachten. Erst mit "MAP" wird das ganze Bild sichtbar werden. Es wird nach dem Start drei Monate dauern, ehe er seine Beobachtungsposition etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt erreicht hat. "PLANCK" folgt 2007 Für manche Details in der kosmischen Archäologie wird auch "MAP" noch nicht genau genug sein. Deshalb plant die Europäische Raumfahrtorganisation ESA bereits für das Jahr 2007 einen Nachfolger mit dem Namen "PLANCK". Er soll in Teilen bis zu zehn Mal genauer sein als "MAP" und bei der Archäologie des Urknalls auch die letzten Geheimnisse entschlüsseln. (APA/dpa)