Das Kunsthistorische Museum und H&H - Verein zur Förderung transversaler Kunst und Ästhetikpräsentieren Ionische Fraktate Operatorium für Tonband, Gesang und Stimmen von Martina Cizek , einer neue Vertonung von antiken griechischen Texten aus dem 7. bis 5. Jahrhundert v. u. Z. Sprache und Klang werden dabei über diverse Techniken ineinander geschichtet und transgeneriert. Diese musikalisch-textuelle Komposition sucht sowohl der Heterogeneität von Sprache und Musik als auch deren strukturellen Verbindungen gerecht zu werden. Den verbalen Texturen ist dabei eine je spezifische Eigenständigkeit zugedacht. Der Prozeß der Verkörperung-Entkörperung-Neuschöpfung, der sich in diesen musikalischen Gestaltungsweisen phänomenalisiert, bearbeitet das Zusammentreffen zwischen vor/klassischer Antike und noch nicht epochalisierter Gegenwart. Neue Musik aus einer Zeit, die noch kein Zeitalter genannt werden kann, weil wir gerade noch in ihr leben, trifft auf neuen Logos aus längst vergangenen Zeiten. Der Theseustempel wird zum ZeitMal dieses Zusammentreffens. Ein zwischen Räumen und Zeiten vermittelnder Tempel ohne religiöse Funktion beherbergt, was keine Heimstatt hat: zu Klangfraktaten geformte Fragmente im Fluß. Die Wienerin Martina Cizek, die für die Komposition, die Klangregie und das Konzept verantwortlich zeichnet, ist freischaffende Komponistin, Musikerin und Interpretin. Für "Ionische Fraktate" hat sie Fragmente von Sappho, Anaximander, Parmenides, Empedokles, Heraklit ausgewählt. Gemeinsam mit der Philosophin Alice Pechriggl, die derzeit Gastprofessorin am Wissenschaftskolleg “Ruptures - Gender - Society” an der Universität Wien ist und durch Publikationen insbesondere im Bereich der philosophischen Geschlechteranthropologie bekannt ist, hat sie das Konzeption entwickelt. Improvisation und Gesang: Kristin Norderval Textneubearbeitung: Alice Pechriggl Stimmen: Alice Pechriggl, Christina Steinle, André Blau, Wolfgang Müllner (red)