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Foto: dpa/APA/Ostrop
London - Europas Fluggesellschaften stehen vor einem Wendepunkt. In der einem Zyklus unterworfenen Branche gehe es nun bergab, zitiert die Zeitung "The Wall Street Journal Europe" (WSJE) die Meinung von Analysten. Sie belegten ihre Vermutung damit, dass immer mehr europäische Fluglinien Gewinnwarnungen abgeben. Die Gewinne werden vor allem durch hohe Preise für Treibstoff, den starken Dollar, schwache Konjunkturen und Streiks der Piloten geschmälert. Die Karten auf den Tisch gelegt haben bereits die KLM - Koninklijke Luchtvaart Mij NV, Amstelveen, und die Deutsche Lufthansa AG, Köln/Frankfurt. Weitere Unternehmen werden folgen, erwarten die Analysten. Nicht besser gehe es den Mitstreitern in den USA. Auch dort veröffentlichen die Airlines seit Monaten Gewinnwarnungen. Die gesamte US-Luftfahrtbranche werde in diesem Jahr Geld verlieren, hieß es. So habe die UAL Corp, Elk Grove Town, Muttergesellschaft der United Airlines, wegen des Einbruchs der Geschäftsreisen eine Kürzung der Quartalsdividende um 84 Prozent angekündigt. Der geringere Flugverkehr über den Atlantik hat auch schwer wiegende Folgen für die europäischen Gesellschaften, denn diese Strecken gehören zu den Hauptgewinnträgern. Treibstoffpreise bleiben hoch An den Problemen werde sich vorerst nichts ändern, zitiert das "WSJE" Chris Avery, Airline-Analyst bei J.P. Morgan in London. Die Treibstoffpreise werden auf ihrem hohen Niveau verharren, da die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) über Kürzungen der Fördermengen nachdenke. Im Verlauf des Jahres stünden zudem bei Air France und British Airways Tarifverträge zur Neuverhandlung an. Beunruhigt seien die Carrier auch ob der Tatsache, dass das gesamte Flugaufkommen der europäischen Airlines im April erstmals seit dem Golfkrieg 1991 gesunken ist. Das zweite Quartal sei besonders schwach gewesen. Derzeit sei völlig unklar, wie hoch das Passagieraufkommen im Gesamtjahr sein werde. Einige europäische Fluggesellschaften wie British Airways und KLM haben auf die Misere mit Kapazitätskürzungen reagiert. Diese können zwar helfen, machten die Unternehmen waren nicht immun, hieß es bei den Analysten unter Hinweis auf die Gewinnwarnung von KLM. Bei British Airways, die bei den Kapazitätskürzungen sehr aggressiv vorgegangen sei, richte sich das Augenmerk nun auf den 6. August. An diesem Tag stehen die Ergebnis für das erste Quartal zur Veröffentlichung an. (APA/vwd)