Europa
Deutscher Widerstandskämpfer wird selig gesprochen
Journalist Groß kurz vor Kriegsende vom Naziregime hingerichtet
Bonn - Der deutsche Gewerkschafter und Widerstandskämpfer Nikolaus Groß (1898-1945) soll am 7. Oktober in Rom selig gesprochen werden. Papst Johannes Paul II. wolle am Samstag das Dekret über die Beatifikation unterzeichnen, teilte die Pressestelle der Diözese Essen laut Kathpress mit. Am selben Tag findet auch die Seligsprechung der aus der Diözese Münster stammenden Clemensschwester Maria Euthymia Üffing (1914-1955) statt.
Der Journalist Groß hatte sich als gewerkschaftlich engagierter katholischer Laie gegen den Nationalsozialismus eingesetzt. Bereits 1929 hatte er die NS-Ideologie als unvereinbar mit dem Christentum kritisiert. Er wurde am 23. Jänner 1945 in Berlin-Plötzensee wegen seiner Beteiligung am Widerstand gegen Hitler hingerichtet.
Die Seligsprechung (Beatifikation) ist die Vorstufe zur Heiligsprechung (Kanonisation). Die Seligkeit ist nach der Glaubenslehre der Zustand der Gerechten im Jenseits, die frei von Sünden gestorben sind. Die Kirche erklärt nach eigenem Verständnis nach genauer Prüfung des Lebenswandels des betreffenden "Dieners Gottes" diesen für "selig" und gestattet damit seine öffentliche Verehrung innerhalb der Ortskirchen, Diözesen oder Orden. Seit dem 12. Jahrhundert sind Seligsprechung und Heiligsprechung in der lateinischen Kirche dem Papst vorbehalten. Die Seligsprechung ist Voraussetzung für die Heiligsprechung. (APA)