Wien - Nach Luxemburg und den Niederlanden ist Österreich nach einer jüngsten EU-Bewertung eurolandesweit bereits am besten auf die Umstellung auf das Euro-Bargeld ab 1. Jänner 2002 vorbereitet. Dies berichteten Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) und Wirtschaftskammer-Generalsekretär Christian Domany am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Um vorhandene Skepsis in der Bevölkerung bis zum Jahresende noch abzubauen und Firmen bei der Umstellung unter die Arme zu greifen, setzen die Euro-Initiative der Bundesregierung und die Kammern im Herbst zu einer neuen Runde der Informationskampagne an. Unternehmen, denen durch die Bargeldumstellung mehr Aufwand entsteht, können auf spezielle Förderungen hoffen. Am Donnerstag kündigte etwa Wiens Finanzstadtrat Sepp Rieder an, dass das Präsidiums des Wirtschaftsförderungsfonds am 17. Juli beraten wird, Mittel aus der Nahversorgungsförderung für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Nach der Ende letzter Woche abgeschlossenen Euro-Informationstour werden auch während der Sommermonate Beratungsteams der Euro-Initiative in ganz Österreich unterwegs sein. Unter anderem werden mobile Euro-Informationsstände bei diversen Großveranstaltungen eingesetzt. Von September bis Mitte Dezember macht der "Euro-Train" mit Ausstellungs- und Beratungswaggon in 60 Stationen in Landes- und Bezirkshauptstädten in ganz Österreich halt. Info per Telefon und Internet Während der "Euro-Countdown-Phase" wird das Team am Europatelefon (gebührenfrei, Montag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr) verstärkt. Laufend aktualisiert und ausgebaut werden die Internetseiten der Initiative und des Finanzministeriums . Mit Euro-Call-Centern starten die Wirtschaftskammern. Seit Wochenbeginn nimmt dieses Call-Center unter der kostenlosen Nummer 0800-221 222 alle Fragen zum Euro entgegen. Ähnlich wie das Europatelefon der Bundesregierung gilt dies allerdings speziell Unternehmerfragen. Parallel dazu läuft mit "e-Euro" ein E-Mail-Service. Euro-Informationen im Internet für die Wirtschaft gibt es unter wko.at/euro . Spezielle Brancheninformationen zum Downloaden und zum Versand an 200.000 Firmen sind für August geplant. Kleinmünzen-Sammelaktionen Tipps für den reibungslosen Währungsumtausch gibt auch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Den Konsumenten wird geraten, sich schon im Vorfeld der Euro-Einführung von überschüssigen Münzreserven zu befreien. Neben weiteren Kleinmünzen-Sammelaktionen caritativer Einrichtungen wird es im Jahresverlauf noch mehrere solcher Sammelaktionen geben. Rund um den Weltspartag sind ebenfalls Aktionen geplant. Die Kreditwirtschaft empfiehlt, unverzinst herumliegende Bargeldreserven noch heuer auf das Konto einzuzahlen. Bargeld kann ab 2. Jänner 2002 bis 28. Februar 2002 in Haushaltsmengen grundsätzlich kostenlos in den Bankfilialen umgetauscht werden. Für höhere Beträge könnten eventuell Gebühren verrechnet werden. Bei Beträgen über 200.000 S müssen die Banken die Vorlage eines Ausweises verlangen. Bei der Notenbank bzw. beim Münzumtausch bei der Münze Österreich, können restliche Schillingbestände zeitlich unbegrenzt und kostenlos getauscht werden. (APA)