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Foto: Reuters/JADALLAH
Gaza - Der Führer der radikalen palästinensischen Hamas-Bewegung, Scheich Ahmed Yassin, hat Israel am Donnerstag mit neuen Anschlägen gedroht, sollten Aktivisten seiner Gruppe bei gezielten Attentaten der israelischen Armee ums Leben kommen. Yassin sagte Journalisten in seinem Haus in Gaza, Hamas werde "mit aller Härte" auf "die zionistischen Aggressionen" reagieren. Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Mittwoch beschlossen, das Militär zu einem härteren Vorgehen gegen militante Palästinenser zu ermächtigen. Nach Angaben des palästinensischen Rundfunks kam es in der Nacht auf Donnerstag zu neuen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Truppen im südlichen Gaza-Streifen und in Hebron im Westjordanland. Militante Palästinenser hatten am Mittwochabend erneut eine jüdische Siedlung im Gaza-Streifen mit Mörsergranaten beschossen. "Todesliste" Die israelische Armee hat nach einem Pressebericht 26 Palästinenser, darunter auch Hamas-Mitglieder, auf einer "Todesliste", die von der Regierung abgesegnet wurde. Die Europäische Union und die USA haben die gezielte Tötung von Palästinensern durch das israelische Militär scharf verurteilt. Die "Hamas" entstand während des Volksaufstands (Intifada) in den besetzten Gebieten von 1987 bis 1993. "Hamas" ist eine Abkürzung für "Bewegung des Islamischen Widerstandes". Die Hochburg der Hamas liegt im Gaza-Streifen. Ihr militärischer Arm "Ezzedin el Kassam" hat sich zu einer Reihe von Selbstmordanschlägen bekannt. Ezzedin el Kassam war ein nationalistischer arabischer Scheich, der 1935 im Kampf gegen die britische Mandatsmacht umkam. Der Gründer und geistliche Führer der Hamas, Scheich Yassin, war 1997 nach zehnjähriger Haft in Israel auf jordanischen Druck freigelassen worden. Der damalige König Hussein hatte Yassins Freilassung ultimativ verlangt, nachdem zwei mit gefälschten kanadischen Pässen ausgestattete Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad nach dem gescheiterten Versuch, den Hamas-Führer Khaled Mechaal in Amman zu ermorden, von den jordanischen Behörden festgenommen worden waren. (APA/dpa)