Belgrad/Den Haag - Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic ist "sehr stolz auf alles, was er für die Verteidigung seines Landes" getan hat. Das erklärte einer der Anwälte von Milosevic, Zdenko Tomanovic, für den Belgrader Sender "B-92" am Donnerstag. Der Ex-Präsident lehne es außerdem weiter ab, Verteidiger vor dem Haager UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien zu bestellen. Eines sei unbestritten, sagte Tomanovic: Milosevic werde niemals einen Verteidiger engagieren, er habe gleichzeitig auch die Möglichkeit ausgeschlossen, einen vom Tribunal bestellten Anwalt als Verteidiger zu akzeptieren. Milosevic hatte am vergangenen Dienstag beim ersten Erscheinen vor dem Tribunal dieses als "illegales" Gericht bezeichnet, das er nicht anerkenne. Leichen unter der Straße Ebenfalls am Donnerstag meldete der Sender "B-92" unter Berufung auf Polizeikreise, dass die Leichen bisher verschwunden geglaubter Personen möglicherweise unter einer Hauptverkehrsstraße unweit der südserbischen Stadt Vranje vergraben wurden. Diese Tat soll angeblich während der Zwischenfälle im Kosovo in den Jahren 1998 und 1999 bei Instandsetzungsarbeiten begangen worden sein. Weitere Medienberichte über die Existenz eines weiteren Massengrabes auf einem Polizeiübungsplatz bei Vranje wurden zunächst offiziell nicht bestätigt. Die Behörden der südserbischen Stadt Vranje haben am Freitag Zeitungsberichte vom angeblichen Bestehen eines Massengrabes mit Leichen von im Kosovo getöteter Albanern in der Nähe der Stadt dementiert. Weder die Polizei, noch die Staatsanwaltschaft, noch das Kreisgericht hätten derartige Informationen, meldete die Nachrichtenagentur Beta. (APA)