Geht es nach dem deutschen Phonoverband steht die Einführung von Kopierschutzmechanismen bei Musik-CDs kurz bevor. Das Raubkopieren von Musik-CDs boomt nach wie vor, die Musik Branche rechnet mit Umsatzrückgängen von 20 Prozent im ersten Quartal 2001. "Raubkopien sind ein Flächenbrand" Kurt Thielen, Verbandsvorstand des deutsche Phonoverband, erklärt, dass im vergangenen Jahr neben 262 Millionen verkauften CDs mehr als 120 Millionen CD-Rohlinge mit Musik bespielt worden seien. Für ihn gilt daher: "Es ist ein Flächenbrand geworden". Zomba Records: Nur mehr kopiergeschützte CDs Kurt Thielen hat bereits Konsequenzen gezogen. Sein eigenes Plattenlabel Zomba Records , das immerhin Pop-Größen wie Britney Spears und die "Backstreet Boys" publiziert, bringt seit Juli nur noch kopiergeschützte CDs auf den Markt. Diese Cds sind nicht auf Computer-CD-ROM-Playern abspielbar. Laut dem deutschem Phonoverband werden in Zukunft Musikkonzerne und auch kleinere Labels ähnliche Verfahren einsetzen. Probleme über Probleme Derzeit existiert noch keine einheitliche Schutzsoftware, es kann auch nicht sichergestellt werden, dass kopiergeschützte CDs auf allen normalen Musik-CD-Playern störungsfrei abspielbar sind. Da aber das Vorhandensein des Kopierschutzes auf der CD zumeist nicht deklariert ist, wird in Zukunft die Reklamationsrate aller Wahrscheinlichkeit nach drastisch in die Höhe schießen. Aber auch aus rechtlicher Sicht gilt es einige Haftungsfragen zu klären. Der wahre Grund... Der wahre Grund für die Krise der Pop-Musik-Branche ist allerdings ein anderer. Ein Strukturwandel auf der Nachfragerseite hat stattgefunden. Jugendliche geben ganz einfach weniger Geld für Musik CDs aus, sie investieren nun eher in Handys und diverse Trendsportarten. Auch ist die Musikszene zunehmend aufgesplittert, es gibt nur wenige aufwendig promotete Stars. Aus diesen Gründen wurde zum Beispiel schon 1999 die Verkaufsgrenzen für die Vergabe von Platin-Schallplatten gesenkt. Stars und Sternchen im Musik-Business bekommen jetzt schon für 300 000 verkaufte Tonträger (früher waren es 500 000) eine werbewirksame Platin-Platte. Ob also die Musikbranche, alleine mit Hilfe des Kopierschutzes, die Krise überwinden wird können, ist wohl mehr als fraglich. (red)