Asien & Pazifik
Indonesien: Anhaltende Unruhen fordern 19 Menschenleben
Wieder Kämpfe in Aceh, Borneo und Clebes
Jakarta - Die anhaltenden ethnisch und religiös
motivierten Unruhen in mehreren Teilen Indonesiens haben in den
vergangenen Tagen mindestens 19 Menschenleben gefordert. Im
ehemaligen Sultanat Aceh auf Sumatra wurden bei Kämpfen zwischen
Separatisten und Regierungssoldaten vier Personen getötet, wie die
Behörden am Freitag mitteilten. Weitere sechs Leichen wurden im Süden
und Norden der Provinz gefunden. Seit Jahresbeginn fielen den Kämpfen
in Aceh rund 850 Menschen zum Opfer.
In Kalimantan auf Borneo wurden am Donnerstag die Köpfe eines
enthaupteten Ehepaars entdeckt. Die beiden stammten von der Insel
Madura. Die Minderheit der Maduresen ist auf Borneo wiederholt zum
Ziel von Angriffen geworden. Anfang des Jahres wurden dabei mehrere
hundert Menschen getötet.
Auch in Sulawesi (Celebes) kam es erneut zu Gewalt. Dorfbewohner
erschossen am Freitag ein Mitglied einer christlichen Miliz, die
einen hauptsächlich von Moslems bewohnten Ort angriff. Bereits am
Donnerstag erschoss die Polizei sechs Angreifer. Die Vorfälle
ereigneten sich in der Ortschaft Poso, rund 1600 Kilometer
nordöstlich der Hauptstadt Jakarta, wo Christen am Dienstag 18
Moslems getötet hatten. Im Mai vergangenen Jahres waren bei religiös
motivierten Gefechten in der Region 200 Menschen getötet worden.
Seitdem kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen
zwischen Christen und Moslems. (APA)