Wien - Aufsteiger FC Kärnten, der das südlichste Bundesland nach zwölfjähriger Absenz wieder im Fußball-Oberhaus vertritt, sowie die Absteiger Vienna, die erstmals in ihrer Geschichte drittklassig ist, und WSG Wattens haben der Ersten Division Ade gesagt. Die Liga unter dem Motto "Heute für Morgen", deren Ankick zur vierten Zehnerliga-Saison am Dienstag Abend erfolgt, erhält aber durch den LASK, der zum ersten Mal nach sieben Jahren in den "Keller" musste, sowie den zwei Debütanten SV Pasching und FC Lustenau interessante Auffrischung. Cipro plant für den LASK langfristig Auf dem Papier gibt es keinen wirklich großen Titel-Favoriten, dafür aber viele Anwärter. Am häufigsten werden BSV Bad Bleiberg, SC Untersiebenbrunn, DSV Leoben, die das vergangene Spieljahr in dieser Reihenfolge hinter dem FC Kärnten beendet haben, und vereinzelt der LASK genannt. Frantisek Cipro, der neue Trainer der Linzer, zählt seine Athletiker selbst nicht zu diesem Kreis. "Wir sollen um den Aufstieg kämpfen? Mit dieser Mannschaft, die ich zur Verfügung habe, eine völlige Illusion", sagt der Tscheche, der den LASK aber langfristig wieder nach oben führen möchte. Obwohl Herbert Prohaska, der Schirmherr der "jungen Liga", meint, dass das Niveau viel höher und besser sei als viele glauben und einigen Vereinen gar nicht mehr viel für die max.Liga fehle, lässt sich kein Coach die Favoritenbürde zuschieben. "Ich erwarte eine spannende und ausgeglichene Meisterschaft", glaubt Norbert Barisits, dessen SC Untersiebenbrunn mit der Wiener Austria einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. Barisits erhofft sich einen gesicherten Platz im Mittelfeld und möchte den Violetten viele Talente liefern. Fünf, sechs Klubs vorne dabei? Hans Linz, Chef von DSV Leoben, sagt klipp und klar, dass sein Klub erstmals das realistische Ziel vor Augen hat, um den Aufsteig mitzuspielen. Sein Trainer Milan Duricic gibt sich jedoch vorsichtiger: "Mit den Favoriten tue ich mir schwer, weil die Klubs viele neue Spieler geholt haben." Helmut Baic meint, dass seine Bleiberger "Wölfe" zwar auch ein Kandidat für den Titel sind, aber auch, dass sogar fünf, sechs Klubs vorne mitspielen würden. Günther Schiffer, "Young Star-Coach der Saison", der mit seinem SV Mattersburg großen Anteil am Zuschauer-Boom der Liga (über 70 Prozent Zuwachs) hatte, strebt einen Mittelfeldplatz an. Er warnt gleichzeitig vor den Aufsteigern: "Pasching und Lustenau sind engagiert und stark, das hat man schon in der Relegation gesehen. Von ihnen darf man sich einiges erwarten." Vor allem der von Georg Zellhofer betreute Titelträger der Regionalliga Mitte hat stark aufgerüstet, zu Routiniers wie Metlitskij u.a. Keeper Schicklgruber engagiert. Ziel Klassenerhalt Für Eric Orie, den Spielertrainer von Westliga-Meister FC Lustenau, lautet die Devise ebenso wie für seine Kollegen aus Braunau und Wörgl, Radan Lucik bzw. Helmut Kraft, "Klassenerhalt". "Und ich hoffe auch, dass wir eine Bereicherung sein werden", fügte der gebürtige Niederländer Orie aus dem Ländle hinzu. Stichwort Vorarlberg: Die Austria aus Lustenau zieht wie der LASK mit einem neuen Trainer in den Kampf: Heimkehrer Edi Stöhr möchte natürlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben und sich möglichst nach oben orientieren. (APA)