Wien - Der Katholische Familienverband der Erzdiözese Wien (KFVW) fordert nach dem Beschluss über das Kinderbetreuungsgeld nun eine Reform des Wiener Familienzuschusses. Der Geschäftsführer des KFVW, Andreas Cancura, hat am Montag bei einer Pressekonferenz betont, dass er sich über das Kindergeld freue. Dieses bringe Einsparungen für die Bundesländer. Er sehe aber auch folgende Gefahr: "Möglicherweise machen sich Länder und Gemeinden jetzt ein Körberlgeld." Cancura sprach sich dafür aus, dass das budgedierte Geld für den Wiener Familienzuschuss auch tatsächlich den vorgesehenen Empfängern zu Gute kommt. Da das Kindergeld zum Einkommen dazu gerechnet wird, würde es - wenn die Regelung unverändert bleibt - kaum mehr zu Auszahlungen kommen. "Aber der Familienzuschuss darf nicht sterben. Er muss angehoben und weiterentwickelt werden", verlangte Cancura. "Durch das Kindergeld gibt es jetzt eine gewisse Basissicherung", verwies der KFVW-Geschäftsführer auf den "Spielraum", den die neue Regelung mit sich bringe. Die Reform des Zuschusses solle, so forderte Cancura, zunächst neue, höhere Einkommensobergrenzen bringen, die jährlich valorisiert werden sollten. Zudem verlangt der Familienverband die Ausweitung der Bezugsdauer bis zum 6. Lebensjahr (derzeit 3.). Auch Wiener VP für höhere Einkommensgrenzen Die Wiener ÖVP schließt sich den Forderungen des Katholischen Familienverbandes in Sachen Familienzuschuss an: Die Gemeinderatsabgeordnete Ingrid Lakatha hat sich am Montag ebenfalls für höhere Einkommensgrenzen ausgesprochen. Zudem sollte es eine Bezugsmöglichkeit schon im ersten Lebensjahr des Kindes geben - derzeit gibt es diese nur im zweiten und dritten Jahr. Einzig die vom KFVW verlangte Ausdehnung bis auf das sechste Lebensjahr sei aus budgetären Gründen eher nicht realistisch, betonte Lakatha. Grundsätzlich, so forderte sie, sollten die Einsparungen, die durch das Kindergeld entstehen, wieder in die Familien- und Kinderbetreuung fließen. Davon sei nicht nur der Familienzuschuss betroffen, wie sie versicherte. Eine Reduzierung von Ausgaben ist laut Lakatha nämlich auch bei der Wohnbeihilfe und bei der Unterstützung von Krippen- und Kindergartenplätzen zu erwarten. (APA)