Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich gegen eine Rückkehr zur Todesstrafe ausgesprochen. "Ich bin gegen eine Wiedereinführung der Todesstrafe", sagte er am Montag in Moskau auf einer Konferenz der Weltbank zur Justizreformen. In den vergangenen Monaten war in der russischen Politik die Forderung lauter geworden, politische Extremisten, Terroristen sowie Drogenhändler wieder mit dem Tod zu bestrafen. Russland hatte sich mit seinem Beitritt zum Europarat vor fünf Jahren zur Abschaffung der Todesstrafe verpflichtet. Seitdem gilt ein Hinrichtungsmoratorium. Das Parlament hat das Strafrecht aber bis heute nicht entsprechend geändert. "Es gibt nur einen Weg der Verbrechensbekämpfung. Die Strafe muss unausweichlich sein", zitierte die Agentur ITAR-TASS den Präsidenten, der damit erstmals in der Debatte Stellung bezog. Angesichts der Brutalität im Tschetschenien-Konflikt fordert die Armeespitze des russischen Kaukasuskommandos öffentliche Hinrichtungen von Rebellen. Auch der Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn sagte vor einem Monat, die Todesstrafe sei notwendig, um eine Gesellschaft vor Terroristen zu schützen. (APA/dpa)