Kigali - Wegen der Beteiligung am Völkermord in Ruanda sind erneut zehn Menschen zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Gkongoro im Südwesten des Landes habe zudem acht weitere Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt, teilte die Justiz am Dienstag mit. Fünf seien zu Haftstrafen zwischen sechs und 15 Jahren verurteilt worden. Die ruandesische Justiz hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als hundert Mal die Todesstrafe wegen Völkermordes verhängt. Bisher wurde sie 22 Mal vollstreckt. Nach einem Untersuchungsbericht der Vereinten Nationen töteten Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Hutu von April bis Juli 1994 systematisch zwischen 500.000 und 800.000 Menschen, überwiegend Angehörige der Volksgruppe der Tutsi. Etwa 125.000 mutmaßliche Kriegsverbrecher warten derzeit in Ruanda in Untersuchungshaft auf ihren Prozess. (APA)