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foto: apa/stringer
Paris - In der so genannten "Reisegeldaffäre" gerät der französische Präsident Jacques Chirac offenbar weiter unter Druck. Wie die Wochenzeitung "Le Canard Enchaine" in ihrer am Mittwoch erscheinenden Ausgabe berichtet, wurde Chiracs Tochter und Beraterin Claude in dieser Sache von den Untersuchungsrichtern als Zeugin vorgeladen. Die Zeitung nannte keinen Termin für die Vorladung, von amtlicher Seite wurde diese Information zunächst nicht bestätigt. Chirac seinerseits weigerte sich am Dienstagabend, in dieser Affäre als Zeuge auszusagen. Eine Vernehmung des Staatschefs sei nicht mit den Grundsätzen der Gewaltenteilung vereinbar, hieß es in einer Erklärung des Elysee-Palastes. In der Affäre geht es um rund 20 bar bezahlte Privatreisen für mehr als 2,4 Millionen Franc (365.878 Euro/5,03 Mill. S), die Chirac, seine Frau Bernadette, seine Tochter Claude sowie Freunde von 1992 bis 1995 unternahmen. Die Untersuchungsrichter gehen der Frage nach, ob Chirac diese Gelder aus staatlichen Sonderfonds abzweigte oder ob sie womöglich aus Schwarzen Kassen während Chiracs Zeit als Pariser Bürgermeister stammen. Während der Präsident Immunität genießt, können seine Tochter und seine Frau als Zeugen vorgeladen werden. (APA)