Wien - Die europäischen Universitäten, wissenschaftlichen Einrichtungen und Bildungsinstitutionen stehen vor einem Quantensprung in ihrer Kommunikation. Noch in diesem Jahr sollen über 3.000 Forschungs- und Bildungseinrichtungen in 31 Ländern über das Wissenschafts-Datennetz GEANT mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von über zehn Gigabits pro Sekunde verbunden sein. Österreich spielt dabei eine bedeutende Rolle, da Wien als wichtiger Knotenpunkt für die Wissenschaftsnetze in Mittel- und Osteuropa dient, heißt es in einer Aussendung des Zentralen Informatikdienstes (ZID) der Universität Wien. GEANT ist ein auf vier Jahre angelegtes, von der EU gefördertes Projekt mit einem Budget von 220 Mill. Euro (3,03 Mrd. S). Ziel des Projekts, das von einer Gruppe von 27 europäischen Wissenschafts- und Bildungsnetzwerken realisiert wird, ist ein gigantisches Datennetz zum Austausch von Wissenschaftsdaten in West- und Osteuropa. Der ZID arbeitet als Betreiber des österreichischen Wissenschaftsnetzes ACOnet am Aufbau des neuen europäischen Multi-Gigabit-Backbone-Netzwerks GEANT mit. An ACOnet hängen alle österreichischen Unis, Forschungseinrichtungen, Schulen, Museen und andere Bildungseinrichtungen. Voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres wird ACOnet mit einer Bandbreite von 622 Megabit pro Sekunde an GEANT angeschlossen. Die Gigabit-Verbindungen nach Österreich werden von T-Systems (Deutsche Telekom) bereitgestellt. Gleichzeitig wird in den nächsten Monaten das österreichische Backbone-Netz auf den Gigabit-Bereich aufgerüstet. Derzeit ist ACOnet mit 45 Megabit pro Sekunde an das europäische Wissenschaftsnetzwerk TEN-155 angeschlossen. Das bedeutet eine rund 1.000-fach höhere Übertragungsrate als bei einem privaten Computerbenutzer mit einem ISDN-Anschluss. Mit dem Anschluss an GEANT wird diese Übertragungsrate auf das 10.000-fache eines ISDN-Anschlusses steigen. Damit soll beispielsweise der universitätsübergreifende Einsatz Neuer Medien in der Lehre europaweit erleichtert werden, erklärte Peter Rastl vom ZID der Uni Wien. (APA)