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foto: apa/schlager
Wien - Für den Wiener FP-Klubobmanns Hilmar Kabas treibt der Wiener Rechtsdschungel immer seltsamere Blüten: Obwohl es in Wien keine einzige Skischule gebe, sei kürzlich ein Entwurf für ein Wiener Schischulgesetz im FP-Klub eingelangt. Kabas nahm dies am Mittwoch zum Anlass, Bürgermeister Michael Häupl (S) in einem offenen Brief zur "Schubladisierung" dieses Entwurfs aufzufordern. Wien besitze zwar zwei Skilifte mit insgesamt 500 m Länge, so Kabas. Laut Wirtschaftskammer, elektronischem Firmenbuch und Telefonbuch sei aber keine einzige Schischule verzeichnet. Lediglich eine Wasserschischule gebe es, und die sei durch dieses Gesetz nicht erfaßt. "Um aber die Eventualität einer vielleicht schon bald kommenden Wiener Schischule pro futuro präzise zu regeln, dürften die Wiener Magistratslegisten dieses Vakuum bis in Detail regeln: Mit 28 Paragraphen, die das Wiener Schischulwesen bis ins kleinste Detail regeln würden, natürlich nur für den Fall, daß unsere Stadt auch einmal Schischulen haben wird", gab sich Kabas hämisch. Für den FP-Obmann steht dies im krassen Gegensatz zu den Bemühungen der Stadt Wien, der "massiven Kritik an der Überbürokratisierung und Überreglementierung" durch eine effiziente Verwaltungsreform zu begegnen. Im Jahr 1998 habe sogar eine international renommierte Unternehmensberatungsgeselllschaft eine Reformstudie über die Organisation des Magistrats erstellt. Bis heute sei nichts davon verwirklicht worden. Kabas an Häupl: "Wäre es im Interesse unserer Stadt nicht eine gute Idee, das Wiener Skischulgesetz in genau jene Schublade zu stecken, in der zur Zeit die Reformstudie des Wiener Magistrates lagert und dafür diese endlich herauszuholen und auch zügig umzusetzen? Unsererseits wird es an politischer Unterstützung dafür nicht mangeln! Sollten allerdings Ihrerseits wichtige Gründe dafür sprechen, bereits heute den detaillierten rechtlichen Rahmen für eine vielleicht einmal in der Zukunft in unserer Stadt zu gründende Schischule geschaffen werden, dann würde ich mich sehr freuen, diese auch kennenzulernen." (APA)