Wirtschaft
YLine: Web-Bereiter mit Höhen und Tiefen
Die YLine Internet Business Service AG wurde im Herbst 1998 als IT Development AG
von Werner Böhm, Exvorstand der Creditanstalt-EDV-Tochter CA IT, gegründet. Geschäftszweck sind Software und EDV-Dienstleistungen für Klein- und Mittelbetriebe. Als der Internethype im Frühjahr 1999 von den USA nach Europa überschwappte, packte Böhm die Chance beim Schopf und ging mit seiner IT.D an die Wiener Börse (Sonstiger Handel).
Im Herbst auf
YLine
umbenannt, geht Böhm damit an die Brüsseler Wachstumsbörse Easdaq. Der Erlös fließt in eine Kapitalerhöhung, mit der die Expansion finanziert werden soll. Wann YLine erstmals Gewinne schreiben wird, konnte Böhm damals nicht darstellen, die Aktionäre verdienen jedenfalls prächtig.
Im Jänner 2000 angelt sich YLine, deren Verkaufshit die E-Commerce-Software Ares werden soll, die
Metro
-Tochter
Primus Online
als Partner für "Powershopping" und verspricht Onlineeinkäufern Großhandelspreise. Im April wird Primus Online E-Commerce Services AG gegründet, an der YLine 49 Prozent hält; 51 Prozent gehören der Metro-Gruppe.
Parallel dazu wird ein weit verzweigtes Netzwerk an Kleinfirmen errichtet, das eine breite Palette an E-Commerce-Aktivitäten abdeckt. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wird YLine mit einer groß angelegten Medienaktion, bei der mit so genannten Gratis-PCs
News
-Abonnenten geködert werden. Die Kosten für die Tausenden IBM-PCs bringen YLine in Schwierigkeiten, kurze Zeit später gibt YLine als Internetprovider auf. Mit dabei: Exbörsenbulle Mike Lielacher - erst als Berater, später als Partner bei Bluebull. (ung, DER STANDARD, Printausgabe 12.7.2001)