Bern - Die beiden Organisationen Ja zum Leben und die Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) haben am Donnerstag laut eigenen Angaben 120.000 Unterschriften gegen die Fristenlösung in der Schweiz eingereicht. 66,9% der Unterzeichnenden seien Frauen gewesen, sagten die Verantwortlichen der beiden Organisationen am Donnerstag. Die Abtreibung sei ein Akt der Gewalt an Mutter und Kind, betonten die Vertreterinnen der beiden Organisationen. Die Fristenlösung sei willkürlich, weil der Frau nicht nur ein Selbstbestimmungsrecht über sich selbst, sondern auch über das Leben des Kindes eingeräumt werde. Einzig mit Unterstützung und Beratung könne Müttern in Not geholfen werden. Auch bei der Kampagne im Vorfeld der Abstimmungen planen die beiden Referendumskomitees, ihr Vorgehen zu koordinierten. Zur Zeit stünden nur wenig Mittel für den Abstimmungskampf bereit. Für die notwendigen bis zu zwei Millionen Franken (1,316 Mill. Euro/18,1 Mill. S) sind Spendeaufrufe vorgesehen. Abgrenzung von "militanten" Abtreibungsgegnern Am Mittwoch reichten die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) und die Gesellschaft für den Schutz des ungeborenen Lebens (GLS) bereits 53.000 Unterschriften ein. Die CVP hatte ein eigenständiges Referendum nicht zustande gebracht. Sie entschloss sich zum Zusammengehen mit der GLS, um sich von "militanten" Abtreibungsgegnern abzugrenzen, wie die CVP-Spitze am Mittwoch erklärt hatte. Insgesamt sind rund 173000 Unterschriften von vier Referendumskomitees gegen die Fristenlösung der Bundeskanzlei übergeben worden. Zur Abstimmung gelangen wird - möglicherweise zusammen mit dem Referendum gegen die Fristenlösung - auch die Initiative "für Mutter und Kind, die im November 1999 eingereicht wurde. Nach der Initiative soll eine Abtreibung nur dann straffrei sein, wenn sich eine akute und körperlich begründete Lebensgefahr für die Mutter anders nicht abwenden lässt. (APA/sda)