Rom (APA/dpa) - Italien setzt aus Furcht vor Unruhestiftern beim bevorstehenden G-8-Gipfel in Genua das Schengen-Abkommen über die freie Einreise außer Kraft. Die zuständigen Behörden des Innenministeriums in Rom bekräftigten am Freitag, dass vom 14. bis 21. Juli auf allen italienischen Flughäfen die Ausweise auch von Passagieren aus Schengen-Staaten kontrolliert werden. Blech Die Passkontrollen wegen des G-8-Gipfels in Genua führten nach Angaben des ÖAMTC am Samstag gegen 7.00 Uhr zu knapp 20 Kilometern Rückstau vor dem Autobahngrenzübergang Arnoldstein/Thörl-Maglern im Zuge der A 2, Südautobahn. Die Kolonnen standen zweispurig fast bis zum Knoten Villach zurück. Vor dem Oswaldibergtunnel bei Villach auf der A 10, Tauernautobahn, Richtung Süden, wurde laut ÖAMTC nur mehr blockweise abgefertigt. Auf der Brennerautobahn in Tirol hatte sich ein fünf Kilometer langer Stau gebildet. Auf Südtiroler Seite gebe es vorerst keine Verkehrsstörungen, teilte der ÖAMTC mit. Es wurde darauf higewiesen, dass "unbedingt" ein gültiges Reisedokument mitzuführen sei. 100.000 DemonstrantInnen erwartet Beim Gipfeltreffen der acht stärksten Wirtschaftsstaaten (20.- 22.Juli) werden Demonstrationen von über 100.000 Globalisierungsgegnern erwartet. Die Behörden fürchten gewalttätige Ausschreitungen. Dem Abkommen von Schengen gehören fast alle EU-Staaten an. Wer zwischen den Schengen-Ländern unterwegs ist, braucht normalerweise an der Grenze keinen Pass oder Ausweis zu zeigen. Auch Österreich hatte vor kurzem während des Weltwirtschaftsforums Osteuropa in Salzburg die Grenzkontrollen vorübergehend wieder eingeführt. Die vorübergehende Außerkraftsetzung der Schengen-Vereinbarung war in Tirol bereits am Vortag bekannt geworden. Kontrollen an allen Grenzübergängen zwischen Österreich und Italien bereits ab Samstag bis einschließlich 21. Juli seien notwendig, da durch Globalisierungsgegner "erhebliche Störaktionen" befürchtet werden, erklärten die Landes-Verkehrsabteilung und die Sicherheitsdirektion für Tirol am Donnerstag. Das G-8-Treffen findet vom 20. bis 22. Juli statt.