Eisenstadt - Mit einer Novelle zum Nationalparkgesetz, die der Burgenländische Landtag Donnerstag Nachmittag beschlossen hat, ist
der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel deutlich erweitert worden. Durch Einbeziehung aller Fläche, für die seit Inkrafttreten des
Nationalparkgesetzes 1992 Verträge mit Grundbesitzern abgeschlossen worden sind, hat sich die Nationalpark-Fläche nun auch per Gesetz
um 2.536 Hektar auf 9.328 Hektar vergrößert. Damit sei die kontinuierliche Entwicklung dieses einmaligen Naturjuwels gesichert, betonte
der Vorstandsvorsitzende des Nationalparks, LR Paul Rittsteuer.
"Die Erfolge im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel beruhen zu einem großen Teil auf der guten Zusammenarbeit mit der betroffenen
Bevölkerung", ist Rittsteuer überzeugt. Bei der Weiterentwicklung des Nationalparks wolle man daher auch weiterhin den bewährten Weg
gehen, immer das Einvernehmen mit den Grundeigentümern herzustellen. "Dies ist zwar ein oft langwieriger, letztendlich aber der einzig
zielführende Weg", weiß Rittsteuer aus der Praxis.
Der Tourismus- und Naturschutzsprecher der SPÖ, LAbg. Josef Loos, hält eine weitere Ausdehnung der Nationalparkfläche für durchaus
möglich. "Interessensgemeinschaften der Grundeigentümer haben bereits weitere Flächen zur Pachtung angeboten. Hierzu gibt es in nächster
Zeit Verhandlungen." Die Flächenabrundung sei ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung für den Naturschutz.
Als Tourismus- und Wirtschaftsfaktor sei der Nationalpark aus der Region nicht mehr wegzudenken, sagte Loos. Zwar sei der Neusiedler
See ein klassisches Ein-Saisonen-Gebiet, durch den Nationalpark sei bereits eine Saisonverlängerung im Herbst und Frühjahr möglich. "Die
Vorsaison 2001 mit ihrem eher unfreundlichen Wetter hat wieder deutlich gemacht, wie wichtig das Angebot 'Naturerlebnis' für die
Tourismuswirtschaft ist. Die Anzahl an Studiengruppen, Schulklassen und Individualbesuchern war im Nationalpark gleich hoch wie im
Rekordjahr 2000." (APA)