Manila - Die philippinische Staatspräsidentin Gloria Macapagal Arroyo hat auf der südlichen Insel Basilan den Ausnahmezustand verhängt. Die Sondervollmachten dienen der Armee im Einsatz gegen die ilamischen Abu-Sayyaf-Rebellen, die auf der Insel seit Wochen 21 Geiseln festhalten, wie ein Präsidentensprecher am Freitag in Manila sagte. Die Streitkräfte könnten zusammen mit der Polizei Verdächtige festnehmen und ohne Haftbefehl bis zu 36 Stunden inhaftieren. Der Ausnahmezustand wird wahrscheinlich auch auf die Nachbarinseln Sulu und Tawi-Tawi sowie die Stadt Zamboanga auf Mindanao ausgeweitet. Spätestens in einem Monat könne er wieder aufgehoben werden, sagte der Präsidentensprecher. Im Gebirgsurwald der Insel Basilan sind rund 5000 Soldaten im Einsatz gegen die moslemischen Rebellen. Bereits 32 Personen inhaftiert Die Abu-Sayyaf-Gruppe hatte Ende Mai 17 philippinische Staatsbürger und drei US-Bürger auf der Insel Palawan verschleppt, darunter auch ein für die "New Tribes Mission" arbeitendes amerikanisches Ehepaar. Bisher wurden vier philippinische Geiseln ermordet. Die Gruppe behauptet, einen dritten entführten Amerikaner enthauptet zu haben. Seine Leiche wurde allerdings bisher nicht gefunden. Einige Geiseln wurden offenbar nach Lösegeldzahlungen freigelassen, die Abu Sayyaf nahmen inzwischen jedoch wieder neue Geiseln. Nach Angaben von Präsidentin Macapagal Arroyo wurden 32 Personen auf Basilan und Sulu festgenommen. Auf diese Weise solle "die Neutralisierung der Abu-Sayyaf-Terroristen und verbündeter Elemente" beschleunigt werden. Die Aktion richte sich gegen Leute, die die Terroristen mit Waffen, Lebensmitteln, Informationen und Unterkünften versorgten. (APA)