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Bregenz - Hart ins Gericht geht der Landesrechnungshof Vorarlberg mit der Straßenbauabteilung des Landes. In dem am Freitag präsentierten Prüfbericht werden unter anderem mangelnde Transparenz, Kostenüberschreitungen und vor allem Organisationsmängel kritisiert. Die räumliche Trennung zwischen Planung und Bauleitung auf zwei Standorte in Bregenz und Feldkirch wirke sich besonders negativ aus. Der Landesrechnungshof empfiehlt eine Neuorganisation der Abteilung Straßenbau und die Einführung eines umfassenden Projektmanagements und Projektcontrollings. Landesrechnungshofdirekter Herbert Schmalhardt wollte nicht soweit gehen, dass die sprichwörtliche Linke nicht wisse, was die Rechte tut, "aber es gibt Reibungsverluste". Zitat: "... an der Schnittstelle Planung und Bauleitung gravierende Defizite, die durch die räumliche Trennung noch verschärft werden." Die beiden Dienststellen in Bregenz und Feldkirch sollten deshalb unbedingt zusammengelegt (Schmalhardt: "Tür an Tür") werden. Die personelle Besetzung der Abteilung sei im Vergleich mit anderen Bundesländern sicher "eng", sagte Schmalhardt. Aber deshalb traue er sich nicht eine Empfehlung für Aufstockungen auszusprechen, denn: Einerseits habe der Landesrechnungshof Leerläufe festgestellt, vor allem aber eine "mangelnde Transparenz, wie die zweifellos vorhandenen Ressourcen genützt werden", erklärte Schmalhardt. Der zuständige Landesstatthalter Hubert Gorbach wies in einer ersten Reaktion darauf hin, dass es bereits zum Jahresbeginn zu personellen Veränderungen gekommen ist: "Der fließende Übergang zwischen Planung und Bauleitung ist dadurch verbessert worden." Mit der Kritik von Kostenüberschreitungen bei Straßenprojekten könne er leben, meinte Gorbach: Es handle sich insgesamt lediglich um 4,6 Prozent der in die Überprüfung einbezogenen 210 Projekte. Der Landesrechnungshof empfiehlt allerdings unter anderem ein Handbuch für interne Standards, wie die Kosten der Projekte in der Planungs- und Ausführungsphase überprüft werden können. Um die Qualität der Planung zu sichern, gehen dem Landesrechnungshof außerdem in vielen Fällen genauere Berechnungen ab, "die Bieterspekulationen vorbeugen können", so Schmalhardt. (APA)