Graz - Eine gemeinsame Zechtour mit der Tochter wurde Samstag früh einer Südsteirerin zum Verhängnis: Die mit 1,7 Promille alkoholisierte Tochter übersah beim Reversieren ihre 66 Jahre alte Mutter, die sie zuvor aussteigen hatte lassen, und stieß sie nieder. Die Lenkerin holte erst nach einiger Zeit Hilfe, weshalb auch der Verdacht der Fahrerflucht vorliegt. Die Frau aus Schlossberg (Bezirk Leibnitz) ließ ihre Mutter gegen 2.30 Uhr nahe ihres Wohnhauses aussteigen, um dann weiter zu ihrem eigenen, etwa einen Kilometer entfernten Heim zu fahren. Dabei dürfte sie beim Reversieren übersehen haben, dass ihre Mutter noch hinter dem Auto war. Nach ihren Aussagen gegenüber der Gendarmerie wollte die Lenkerin auch nichts davon wissen, die Frau niedergestoßen zu haben. Viel mehr wollte P. nur durch Zufall - weil ihre Haustüre versperrt war - zum Haus ihrer Mutter zurückgekehrt sein. Als sie dort jemanden schreien gehört habe - so ihre Version -, habe sie zwar vermutet, dass es sich um ihre Mutter handeln könnte, sie habe sich aber nicht getraut, aus dem Auto auszusteigen. Die Gendarmerie geht von einer Kurzschlusshandlung aus und ermittelt in Richtung Fahrerflucht. Das Opfer wurde mit schweren inneren Verletzungen ins das LKH Wagna eingeliefert. Am Samstag hieß es, dass die Lebensgefahr noch nicht gebannt sei. (APA)