Washington - Der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak hält den Abschluss eines Friedensvertrages mit den Palästinensern unter der Führung von Präsident Yasser Arafat für nicht möglich. Wenn Arafat an der Macht bleibt, "ist mein Gefühl, dass wir zu keinem Friedensabkommen kommen", sagte Barak in einem Interview der aktuellen Ausgabe des US-Nachrichtenmagazins "Newsweek". Arafat sei "kein palästinensischer Sadat und kein palästinensischer König Hussein", sagte der israelische Ex-Regierungschef in Anspielung auf den früheren ägyptischen Präsidenten und den früheren König von Jordanien, mit denen der jüdische Staat engültig Frieden geschlossen hatte. Nach den Spitzengesprächen in Camp David mit ihm im vergangenen Jahr habe sich Arafat der Gewalt im Nahen Osten verschrieben, sagte Barak dem Blatt. Arafat und seine Autonomiebehörde aus dem Verkehr zu ziehen, könne nur die "letzte Möglichkeit" Israels darstellen, sagte Barak dem Magazin. Denn "dies hätte freilich einen Bumerang-Effekt und würde einen internationalen Eingriff nach sich ziehen, was gegen die israelischen Interessen wäre". Sein Nachfolger Ariel Sharon tue, "was notwendig ist, indem er eine aktive Kampagne gegen die Terroristen mit einer Politik der Zurückhaltung kombiniere". Allerdings mache Sharon einen Fehler, wenn er langfristig eine Trennung von den Palästinensern ausschließe, sagte Barak. (APA)