Belfast - Militante Protestanten haben am Wochenende in Nordirland einen Bombenanschlag auf eine katholische Familie verübt. In Armoy in der Grafschaft Antrim schleuderten Unbekannte in der Nacht zum Sonntag zwei selbstgemachte Bomben auf das Haus der Familie, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Glücklicherweise detonierte ein Sprengsatz jedoch noch außerhalb des Hauses, der andere gar nicht. Es seien Rohrbomben gewesen, wie sie von protestantischen Paramilitärs eingesetzt werden, sagte der Sprecher. Nach Angaben katholischer Politiker gab es in letzter Zeit in der britischen Unruheprovinz zunehmend nächtliche Anschläge auf Katholiken. Am Samstag wurden die Gespräche zur Rettung des Friedensprozesses nach fünftägigen intensiven Verhandlungen ohne Durchbruch beendet. Statt des angestrebten Abkommens kündigten der britische Regierungschef Tony Blair und sein irischer Kollege Bertie Ahern ein Maßnahmenpaket zur Rettung des Karfreitag-Abkommens an. Die Gespräche galten als letzte Chance, die Allparteienregierung in Nordirland zu retten. (APA)