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Belgrad - Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic erklärte, dass der Grund für seine Unzufriedenheit über die versprochenen EU-Finanzmittel in Höhe von 300 Millionen Euro (4,13 Mrd. S) der Anteil jener Finanzmittel sei, welche Belgrad nicht zurückzubezahlen haben werde. Jugoslawien soll nämlich als Hilfe Finanzmittel in Höhe von 75 Mill. anstatt der beantragten 120 Mill. Euro bekommen. Weitere 225 Mill. Euro sollen für die Tilgung alter jugoslawischer Schulden bei den EU-Finanzinstitutionen gehen. Jugoslawien habe nach Möglichkeiten gesucht, die Schuldentilgung aufzuschieben und angesichts der Situation im Lande die ganze von der EU gewährte Summe als Finanzhilfe zu nutzen, sagte Djindjic dem Belgrader Sender "B-92". Auch Fristen problematisch Ein weiteres Problem sind laut Djindjic auch die Fristen, innerhalb derer die Finanzmittel Jugoslawien zur Verfügung gestellt sein würden. Die EU-Gelder sollen nämlich erst drei Monate nach der heutigen Entscheidung der EU-Außenminister für Jugoslawien verfügbar sein. "Wenn die Finanzmittel Anfang August einbezahlt werden, werden wird sie erst im November verwenden können. Vom Standpunkt der EU-Kommission und der Europäischen Investitionsbank ist dies eine kurze Frist, vom unseren Standpunkt ist dies sehr lang." Er habe in den letzten drei Tagen mit den Ministerpräsidenten der meisten EU-Staaten Gespräche geführt, bei welchen er sich dafür einsetzte, das Geld gleich Anfang August zur Verfügung zu bekommen, präzisierte der serbische Ministerpräsident. Auch sei er gezwungen worden, ein wichtiges europäisches Medium zu nutzen, um auf die Situation in Jugoslawien hinzuweisen, erklärte Djindjic im Hinblick auf seine dramatischen Äußerungen gegenüber dem Wochenmagazin "Der Spiegel". Mit der Meinung des serbischen Ministerpräsidenten über drohende soziale Unruhen, die womöglich sogar das frühere Regime erneut an die Macht bringen könnten, stimmen in Belgrad auch manche Wirtschaftsexperten überein. (APA)