Berlin - Väter in Deutschland wollen sich zunehmend aktiv an der Erziehung und Aufbringung ihrer Kinder beteiligen. Dies geht aus einer Studie des Münchener Staatsinstituts für Frühpädagogik hervor, die das Familienministerium in Auftrag gab. "Junge Männer haben ein neues Verständnis von ihrer Vaterrolle", sagte Familienministerin Christine Bergmann (SPD) bei der Präsentation der Studie am Montag in Berlin. Nur noch ein Drittel der mehr als tausend befragten Väter sehen sich der Studie zufolge in der Rolle des "Ernährers der Familie". Über zwei Drittel von ihnen verstehen sich vielmehr als "Erzieher" ihrer Kinder und wollen "nicht den Wochendend-Vater abgeben". Grosse Kluft zwischen Wunsch
und Wirklichkeit
"Es ist nichts Außergewöhnliches mehr, wenn Väter Kinderwagen durch den Park schieben, wenn sie weinende Kinder trösten oder ihren Nachwuchs wickeln", betonte Bergmann. Viele Väter wollten sich die Familienarbeit im Gegensatz zu früheren Generationen partnerschaftlich teilen. Leider klafften Wunsch und Wirklichkeit dabei immer noch "deutlich auseinander", beklagte die Ministerin. Mehr als die Hälfte der Aufgaben, die mit Kindern zu tun haben, erledigten nach wie vor Mütter. Die Studie befragte rund tausend Männer in Deutschland aus vier unterschiedlichen Familienstadien zu ihren Vorstellungen über Vaterschaft und über ihre Beteiligung im Haushalt und in der Familie. (APA)