Kosovo
Mazedonien-Gespräche in der Sackgasse
Verhärtete Fronten zwischen albanischen und slawischen Konfliktparteien - Neue Flüchtlingswelle im Kosovo
Skopje/Pristina - Die Verhandlungen zur Beilegung der Krise in Mazedonien sind offenbar in einer Sackgasse.
Wie am Montag aus Regierungskreisen in Skopje verlautete, sind die Gespräche zwischen den slawischen und albanischen Konfliktparteien
"vollkommen festgefahren". In keiner der entscheidenden Fragen habe man sich verständigen können. Hunderte slawische Mazedonier haben
unterdessen in der Hauptstadt gegen mögliche politische Zugeständnisse an die albanische Minderheit protestiert. "Mazedonien den Mazedoniern"
Die albanischen Parteien treten für die Abhaltung einer Friedenskonferenz auf neutralem Boden ein, was die slawische Seite strikt ablehnt.
Außerdem fordern die Albaner, dass NATO-Soldaten nicht nur die Kämpfer der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK), sondern
auch die slawo-mazedonischen paramilitärischen Gruppen entwaffnen.
In Skopje zogen die Demonstranten zu den Vertretungen von NATO, OSZE und EU und skandierten Losungen wie "Mazedonien den
Mazedoniern!" und "Keine Änderung der Verfassung!". Sie forderten Begegnungen mit den Sonderbeauftragten von NATO und EU, James
Pardew und Francois Leotard. Die Teilnehmer des Protests stammten hauptsächlich aus der zweitgrößten Stadt des Landes, Tetovo, wo die
Albaner in der Mehrheit sind. Hunderte Slawen wurden in der Region von albanischen Extremisten aus ihren Häusern vertrieben.
Flüchtlingswelle im Kosovo
Aus dem Kosovo wird unterdessen eine neue Flüchtlingswelle albanischer Zivilisten aus Mazedonien gemeldet. Seit Freitag seien mehr als
1000 Albaner über die Grenze gekommen, sagte die Sprecherin des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), Astrid van Genderen
Stort, am Montag in Pristina. "Die Mehrzahl der Neuankömmlinge stammt aus Skopje und ist vorsorglich abgereist, um den Ausgang der
Verhandlungen abzuwarten", sagte sie. Das UNHCR schätzt, dass bisher insgesamt etwa 62.000 Albaner aus Mazedonien ins Kosovo
geflüchtet sind. (APA/Reuters/AP/dpa)