Wien – Niemand braucht mehr auf den 21. Juli zu warten. Robert Menasses neuer Roman "Die Vertreibung aus der Hölle" wurde vorzeitig ausgeliefert und wartet in den Buchhandlungen auf Käufer.
Der 46-jährige Menasse geht mit seiner Geschichte in das 17. Jahrhundert zurück. Es beginnt mit einem pompösen Trauerzug durch ein kleines portugiesisches Städtchen. Eine Katze wird zu Grabe getragen – eine Katze, die gekreuzigt der Inquisition vor die Türe gelegt wurde. Eine Ketzerei. Eine Provokation. Der Auftakt zu wütenden Ausschreitungen im Namen des rechten Glaubens, provoziert von einem kleinen Jungen.
Schon nach wenigen Seiten kippt die Geschichte in eine zweite, die Vergangenheit in die Gegenwart. Zum 25-jährigen Maturajubiläum provoziert ein ehemaliger Schüler in einem Wiener Restaurant die versammelte Kollegen- und Professorenschaft, indem er zum Aperitif die NS-Mitgliedsnummern der ehemaligen Lehrkräfte verliest. Immer wieder baut Menasse in seinem kapitellos erzählten Roman Übergänge ein, die von der einen zur anderen Biografie überleiten, die über vier Jahrhunderte Zeitunterschied springen. (APA)