Rom - Die italienische Regierung rechnet bis Jahresende mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,4 Prozent und im kommenden Jahr von 3,1 Prozent. Dies berichtete der Chef des italienischen Industriellenverbands "Confindustria", Antonio D'Amato, dem Premier Silvio Berlusconi am Montag das Dokument mit den wirtschaftlichen Richtlinien für die nächsten drei Jahren vorgestellt hat. Die Regierung habe sich außerdem zu Senkung des Steuerdrucks um ein Prozent pro Jahr ab 2002 verpflichtet, sagte der Industriellenchef. Stärkere Wirtschaft sorgt für Arbeit Ziel der Regierung sei eine Vitalisierung der Wirtschaft, was zu einer deutlichen Senkung der Arbeitslosigkeit führen sollte. D'Amato berichtete, dass die Regierung Berlusconi die Arbeitslosigkeit bis Ende der Legislaturperiode 2006 von zehn auf sieben Prozent reduzieren will. Laut Confindustria-Chef sei das Ziel eines Wirtschaftswachstums von drei Prozent im nächstes Jahr ein erreichbares Ziel. Berlusconi ist "zu optimistisch" Sergio Cofferati, Chef des stärksten Gewerkschaftsverbands im Land, CGIL zeigte sich weniger zuversichtlich. Seiner Ansicht nach seien die Prognosen über das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr zu optimistisch. Laut den Gewerkschaften könne man im nächsten Jahr mit einem realen Wachstum von maximal 2,2 Prozent rechnen. "Die Prognosen der Regierung sind nicht glaubwürdig und sehr gewagt", meinte Cofferati. Die Regierung werde sich auf Grund des Defizits in den Staatskassen, das laut Wirtschaftminister Giulio Tremonti zwischen 23 und 32 Mrd. Euro (440 Mrd. S) liegt, kaum vitalisierende Maßnahmen erlauben können, sagte Cofferati. Daher sei ein Wachstum von drei Prozent nicht realistisch. Berlusconi bestätigte die Absicht, die Mindestrenten zu erhöhen, wie er während der Wahlkampagne versprochen hatte. Den Sozialpartnern versicherte er, dass diese Erhöhung schrittweise erfolgen werde.(APA)