Freetown - Zur Unterstützung der Entwaffnung von Rebellen und Milizen in Sierra Leone ist am Mittwoch ein Abbauverbot in den Diamant-Minen im Osten des Landes verhängt worden. Regierung, Rebellen und die Vereinten Nationen hatten sich auf die Schließung der Minen verständigt, um die Geldquelle für den Ankauf von Waffen zu schließen. "Jeder Diamant-Abbau in dem Bezirk (Kono) ist mit Wirkung vom 18. Juli verboten", hieß es in dem im Rundfunk verlesenen Erklärung. Die UNO hat in Sierra Leone eine Friedenstruppe stationiert. Seit Beginn des Friedensprozesses sind mehr als 6500 Kämpfer entwaffnet worden. Die UNO will zudem mit einem Kriegsverbrechertribunal dafür sorgen, dass die während des Bürgerkriegs begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit dort geahndet werden. Ein Sprecher von UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte am Montag in New York mitgeteilt, mit dem Aufbau des Gerichts in der Hauptstadt Freetown könne bald begonnen werden. Besondere Grausamkeiten sollen während des Bürgerkriegs von der Rebellenorganisation Revolutionäre Vereinigte Front (RUF) verübt worden sein. Die Rebellen hatten durch Vergewaltigungen und grausame Tötungen Schlagzeilen gemacht. Tausenden Zivilisten sollen von Rebellen verstümmelt worden sein. (APA/Reuters)