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Graz - Durch die Verleihung der dieStandard.at-Zitrone an den "Kriminalitätsatlas der Stadt Graz" ist eine Diskussion ins Rollen gekommen, die viele AnklägerInnen und ebenso viele Verteidigerinnen auf den Plan ruft. Jüngst einen Diskurs zum Thema (frau dachte, dass wir das schon hinter uns hätten) "wie weit sich Frauen - zumindest in Graz - im Sommer ausziehen dürfen, um nicht "allzu freizügig" Verbrecher anzulocken". "Sauer" über ungerechtfertigten Angriff Nachdem die Zivilschutzbroschüre aufgrund des Eklats, fast einstimmig von allen Fraktionen kritisiert worden war, rückte der Klubobmann der Grazer Freiheitlichen zur Verteidigung für den zuständigen FPÖ-Vizebürgermeister Peter Weinmeister aus. Er sei "sauer", wenn der FP-Vize "an den Pranger" gestellt werde. "Ihm zu unterstellen, dass Frauen selbst die Schuld an einer Vergewaltigung tragen, ist unanständig und zutiefst empörend", so Kluobobmann Manfred Proske. Eigenartiges "Missverständnis" Mehr als Verwunderung hatte jene Passage in der Zivilschutz-Broschüre hervorgerufen, in der Frauen geraten wird, "gegebenenfalls Kleidung zum Um- oder Überziehen" mitzunehmen und es im Sommer zu "vermeiden, allzu 'freizügig'" unterwegs zu sein. Mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualdelikte ereigneten sich nämlich in der warmen Jahreszeit - so die Broschüre. Weinmeister hatte, nachdem die Aufregung entstanden war, von einem "Missverständnis" gesprochen. Verteidigung und Anklage Am Dienstag reagierte der Grazer FP-Klubobmann Manfred Proske für den vor allem von Grünen und SPÖ kritisierten FP-Vizebürgermeister Weinmeister: Es handle sich um "böswillige Äußerungen", "Halbwahrheiten" und "Lügen", die das Ziel hätten, "das Ansehen der Freiheitlichen und deren Arbeit in den Schmutz" zu ziehen, so Proske. Er verwies darauf, dass die Textstellen wörtlich aus dem von einer Wissenschafterin verfassten "Kriminalitätsatlas" stammten. Den Kritikerinnen ginge es "nicht um die Sache", sondern um "verleumden" und "die FPÖ erneut diffamieren". Proske verlangte ausdrücklich eine Entschuldigung. Seitens der Grünen reagierte Frauen-Sprecherin Edith Zitz kühl: "Weinmeister hat offenbar nichts verstanden. Es gibt kein Missverständnis, seine Frauen-feindliche Botschaft ist durchaus richtig angekommen". Dass der Stadt-Vize "glaubt, dass Frauen sich durch den Bekleidungsstil vor männlicher Gewalt schützen können und müssen entspricht dem chauvinistischen Bild der FPÖ von Frauen", so Zitz. (APA/Red)