Murmansk - Internationale Ingenieure haben am Mittwoch mit einem ferngesteuerten Spezialgerät den Bug des gesunkenen Atom-U-Bootes "Kursk" vom Schlick befreit. Marinesprecher Dmitri Burmistrow erklärte am Mittwoch, die Arbeit sei notwendig gewesen, damit Roboter den vorderen Teil des Wracks abtrennen könnten. Die erste Kammer der "Kursk" soll nach der Bergung auf dem Grund der Barentssee bleiben. Nachdem der Schlick entfernt worden war, verließ das Schiff "Mayo" die Unglücksstelle und fuhr in den norwegischen Hafen Kirkenes, wo es die Ausrüstung für die nächste Phase der Bergung aufnehmen sollte. Die Kommandant der Nordmeerflotte, Wjatscheslaw Popow, erklärte, die "Mayo" wolle in zwei Tagen in die Barentssee zurückkehren. Taucher wollen Löcher in die Außenhaut der "Kursk" schneiden, an denen Kabel zum Heben angebracht werden; dieser Teil der Operation ist für den 15. September geplant. Das Wrack soll in ein Trockendock nach Murmansk gebracht werden. Ein Sprecher des an der Bergung beteiligten norwegischen Unternehmens Mammoet kritisierte die Organisation der Bergung. Nicht alles laufe reibungslos, sagte der Sprecher nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Nicht alle beteiligten Unternehmen und Personen seien ausreichend über den Zeitplan zur Hebung des Wracks informiert, darum komme es immer wieder zu Problem in der Abstimmung. Die "Kursk" war am 12. August vergangenen Jahres bei einem Manöver nach zwei Explosionen gesunken. Dabei kamen alle 118 Menschen an Bord ums Leben. Die Ursache des Unglücks ist noch immer nicht geklärt. Die meisten Experten gehen von einer Fehlfunktion der Torpedos aus, die Regierung in Moskau hat dagegen eine Kollision mit einem anderen U-Boot nicht ausgeschlossen.(APA/AP)