Bregenz - Der alternative Energieanbieter Switch (Salzburg) darf ab sofort seinen Strompreis pro Kilowattstunde nicht mehr mit 58 Groschen als Preis ohne Grundgebühr und ohne zusätzliche Kosten angeben. Switch habe in seinen Werbeaussagen in Vorarlberg den Eindruck vermittelt, unterm Strich Strom günstiger anzubieten als andere Energieunternehmen im Ländle. Dies entspreche jedoch nicht den Tatsachen, geht aus einer einstweiligen Verfügung des Landesgerichtes Salzburg hervor, die von der Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) (Bregenz) erwirkt wurde. Switch, der erste alternative Energieanbieter in Vorarlberg, hatte im Rahmen seiner Werbeaktivitäten lediglich mit einem Preis von 58 Groschen pro Kilowattstunde geworben, ohne jedoch die Grundgebühr und zusätzlichen Kosten anzugeben. Dadurch sei bei vielen Konsumenten der Eindruck entstanden, bei diesem Preis handle es sich um den tatsächlichen Endpreis, kritisiert die VKW in einer Aussendung. Summe dieser zusätzlichen Kosten von 1,20 S/KwH Tatsache sei jedoch, dass zu den reinen Energiekosten von 58 Groschen noch die Netzkosten, die Kosten der Messdienstleistung und die Elektrizitätsabgabe samt Umsatzsteuer hinzugerechnet werden müssten. Die Summe dieser zusätzlichen Kosten entspricht laut Angaben der VKW rund 1,20 Schilling pro Kilowattstunde. "Im Interesse der Vorarlberger Stromkonsumenten" hat der Vorarlberger Energiemarktführer jetzt beim zuständigen Landesgericht in Salzburg Klage gegen Switch erhoben und eine einstweilige Verfügung erwirkt. Bisher haben elf Kunden ihre Kündigung wegen eines beabsichtigten Wechsels zum alternativen Energieanbieter Switch eingereicht, heißt es bei der VKW. Der Vergleich der gesamten Stromkosten ergebe jedoch eine deutlich höhere Endsumme beim Bezug von Strom durch den Konkurrenten Switch. Einige Konsumenten hätten die Kündigung deshalb bereits wieder zurückgezogen, so die VKW. Switch weist VKW-Anschuldigungen zurück "Die einstweilige Verfügung der VKW ist ein mieser Trick, um einen unliebsamen Konkurrenten wie Switch aus dem Feld zu schlagen", entgegnete der Geschäftsführer des alternativen Energieanbieters Switch am Mittwoch auf die Anschuldigungen der Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW). Die VKW hatte gestern beim Landesgericht Salzburg eine einstweilige Verfügung gegen Switch erwirkt, weil dieser, in seiner Werbung nicht darauf hingewiesen hätte, dass zu seinem Stromtarif auch noch andere Zusatzkosten hinzukämen, so die VKW. Die einstweilige Verfügung beziehe sich auf einen Brief an rund 3.000 Vorarlberger Haushalte vom Mai, der "zugegebenermaßen nicht gerade glücklich formuliert gewesen war", so Huber. Dieses Schreiben sei inzwischen längst aus dem Verkehr gezogen. In allen aktuellen Werbeaktivitäten weise Switch selbstverständlich auch auf sämtliche Zusatzkosten hin, betont der Switch-Manager. (APA)