Graz - Die Entwarnung der Grazer Polizei kam am Dienstag: Die Probleme, die sich zuletzt mit lockeren Radmuttern an Autos ergaben, waren keine Sabotageakte. Ein technisches Guthaben habe gezeigt, dass die Schrauben nicht von Kriminellen absichtlich aufgedreht wurden, sondern dass es sich dabei überwiegend um ganz natürliche technische Gebrechen gehandelt hat. Im vergangenen Monat waren bei der Grazer Polizei nicht weniger als 30 Anzeigen eingegangen, in denen Autofahrer festgestellt haben wollten, dass offenbar an den Felgen ihrer Fahrzeuge manipuliert worden sei; ähnliche Vorfälle wurden danach auch aus anderen Gemeinden Österreichs gemeldet. Der Chef der Grazer Kriminalpolizei, Anton Lehr, erklärte am Dienstag, dass diese Sicherheitsprobleme "bis auf ganz wenige Ausnahmen" hauptsächlich auf technische Ursachen zurückzuführen seien. Der Kripo-Chef erklärte eine der festgestellten Ursachen folgendermaßen: Wenn im Sommer Stahlfelgen gegen Alufelgen getauscht werden, entstehen durch Rostpartikel an den Schrauben winzige Zwischenräume. Im Fahrbetrieb lockern sich die Muttern dann. Lehr: "Das ist aber nur einer von vielen technischen Gründen, warum sich eine Radmutter lockern kann." Als weitere Ursache kommt etwa infrage, dass Schrauben und gebraucht gekaufte Felgen nicht zusammenpassen. Racheaktionen von Menschenhand will der Kriminalist allerdings nicht gänzlich ausschließen. In den überwiegenden Fällen hätten laut Lehr sowohl die technischen Sachverständigen als auch die Grazer Autohäuser natürliche Ursachen gefunden. (APA, red, DER STANDARD Print-Ausgabe 18.Juli 2001)