Jerusalem - Die israelische Regierung hat am Mittwoch "weitere Schritte gegen palästinensischen Terror" beschlossen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der israelische Rundfunk meldete ferner, die Minister hätten beschlossen, gezielte Angriffe auf militante Palästinenser fortzusetzen.
Zudem habe man sich auf einen Plan zum Schutz der so genannten Grünen Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland geeinigt. Ziel sei es, palästinensische Terroristen am Eindringen in das israelische Kernland zu hindern und gegen palästinensische Arbeitskräfte vorzugehen, die sich ohne Genehmigung im Land aufhalten.
Peres dementiert Militär-Offensive im Westjordanland
In der Nacht hatte Israels Armee Panzer und zahlreiche Truppen an die Grenzen zu den palästinensischen Autonomiegebieten im Westjordanland verlegt, nachdem Palästinenser den Jerusalemer Vorort Gilo und eine nahe gelegene Straße erstmals mit Mörsergranaten beschossen hatten. Der israelische Außenminister Shimon Peres hat bestritten, dass im Westjordanland eine Militär-Offensive bevorsteht. Die Verstärkung der Truppen bei den palästinensischen Städten Bethlehem und Jenin seit Dienstagabend diene lediglich dem Schutz vor weiteren Selbstmordanschlägen, sagte Peres im britischen BBC-Rundfunk.
Arafat informiert Arabische Liga in Kairo
Palästinenserpräsident Yasser Arafat ist am Mittwoch in Kairo eingetroffen, um das Außenministerkomitee der Arabischen Liga über die Lage in den besetzten Gebieten zu informieren. "Was zur Zeit passiert, ist eine bewusste Eskalation der militärischen Aggression von israelischer Seite, gegen das palästinensische Volk und seine Organisationen sowie gegen die heiligen Stätten des Islam und des Christentums", sagte Arafat bei seiner Ankunft am Kairoer Flughafen. An der Sitzung der Liga nehmen neben Arafat sieben arabische Außenminister teil. Tunesien und Marokko schickten Vertreter ihrer Minister nach Kairo.
Bei der Sitzung des Komitees im Mai hatten die Außenminister die arabischen Regierungen aufgefordert, alle offiziellen politischen Kontakte zu Israel abzubrechen. An diese Empfehlung hielten sich jedoch nicht alle Mitgliedstaaten der Liga. Jetzt wollen die Minister erneut über eine gemeinsame Strategie im Umgang mit Israel beraten. (APA/dpa)