Bozen - Nach dem mittelschweren Erbeben vom Dienstag Nachmittag in Südtirol, das zwei Todesopfer und einige Gebäudeschäden gefordert hatte, zeigte sich die Bevölkerung auch am Tag danach noch "sehr besorgt". "Die Leute können von sich selber nicht beurteilen, ob sich durch die Erschütterung und die damit einher gehenden Schäden an den Häusern statische Probleme ergeben haben", erklärte Anton Obex von der Abteilung Brand- und Zivilschutz in Bozen.
Meiste Schäden in Meran
Bis kurz vor Mitternacht hätten rund 50 Techniker sowie elf Ingenieure insgesamt 50 Gebäude in der Stadt Meran, wo die meisten Schäden gemeldet worden waren, untersucht. Von Wohnhäusern seien Kamine heruntergestürzt, der Verputz abgebröckelt und Ziegel zu Boden gefallen. Größere Schäden seien aber nicht entdeckt worden, betonte Obex. In den Vormittagsstunden des Mittwoch waren die Experten damit nun beschäftigt, die Häuser zu observieren und z.B. Ziegel, die herabzustürzen drohen, abzunehmen. Fest stehe, dass bei den beschädigten Gebäuden "keine statischen Probleme" zu befürchten seien. Die Südtiroler Bevölkerung habe eine "verhältnismäßig ruhige Nacht" verbracht.
Wirtschaftsgebäude von drei Felsen total zerstört
Total zerstört worden ist ein Wirtschaftsgebäude in der Gemeinde Partschings westlich von Meran nach einem Felssturz. Drei Felsen mit einem Durchmesser von rund zwei Meter waren nach dem Erdbeben auf das Gebäude niedergedonnert. Zu dem Zeitpunkt des Unglücks hatte sich niemand in dem Haus befunden.
Von der Intensität des Erdbebens zeigte sich Obex verwundert. "Ich habe zwar schon mehrere Erdbeben erlebt, aber noch keines in diesem Ausmaß." Es sei "ungewöhnlich", dass es bei dem Beben "kein Anschwingen" gegeben hätte, sondern sich "wie ein Schlag", "ähnlich wie mit einem Presslufthammer" geäußert habe. (APA)